Bewertung:

Das Buch bietet eine einzigartige Perspektive auf die Entstehung Hollywoods und des Studiosystems in den späten 1920er bis frühen 1930er Jahren und hebt die Rolle von Technik und Technologie inmitten der bedeutenden Umwälzungen in der Branche hervor.
Vorteile:Das Buch ist sehr informativ und gut geschrieben und bietet detaillierte Einblicke in die technischen Fortschritte und Standards des frühen Kinos. Besonders erwähnenswert sind die Interaktionen zwischen verschiedenen Organisationen und die Beiträge der frühen Kinematographen.
Nachteile:Das Buch ist zwar fesselnd, doch könnte man sich wünschen, dass auch spätere Perioden der Hollywood-Geschichte behandelt werden, insbesondere der Umbruch von 1947 bis in die 1950er Jahre.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Engineering Hollywood - Technology, Technicians, and the Science of Building the Studio System
Engineering Hollywood erzählt die Geschichte der Entstehung des Hollywood-Studio-Systems nicht als Produkt eines genialen Produzenten, sondern als eine Industrie, die kreative Praktiken und eine Vielzahl von Spitzentechnologien in einer Weise zusammenbrachte, wie es sie nie zuvor gegeben hatte. Anhand umfangreicher Archivrecherchen untersucht dieses Buch die Rolle von Technikern, Ingenieuren und Berufsverbänden bei der Schaffung einer stabilen technologischen Infrastruktur, auf die sich das Studiosystem jahrzehntelang stützte.
Dabei wird das Studiosystem als ein von der Technologie abhängiges Unternehmen mit Verbindungen zur größeren amerikanischen Industriewelt betrachtet. Indem wir uns auf die Rolle der Technologie konzentrieren, sehen wir eine neue Karte des Studiosystems, die über die Kulissen von Los Angeles und die Front Offices in New York hinausgeht. In dieser Studie schließt Hollywood die Labors der industriellen Hersteller, die Vertriebswege unabhängiger Firmen, die Garagen der Tüftler und die Klubhäuser der Technikervereinigungen ein.
Dieses Buch konzentriert sich nicht auf die technischen Verbesserungen in einem bestimmten Filmwerkzeug, sondern auf die größeren Systeme und Infrastrukturen für den Umgang mit Technologie in dieser kreativen Industrie. Engineering Hollywood vertritt die These, dass die amerikanische Industrie durch die Zusammenarbeit im Bereich der Alltagstechnologien stabilisiert wurde und den Filmbereich jahrzehntelang dominieren konnte.
Die Beziehung Hollywoods zu seiner grundlegenden Technologie war grundsätzlich eine der Interdependenz und Kooperation - mit Herstellern, Handelsorganisationen und den konkurrierenden Filmstudios. Hollywood konnte als Industrie durch die Teilnahme an einem geschlossenen System der Zusammenarbeit definiert werden, das es einer ausgewählten Gruppe von Produzenten und Herstellern ermöglichte, das Filmgeschäft über Jahrzehnte zu dominieren.