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England's Cross of Gold
In England's Cross of Gold stellt James Ashley Morrison die herkömmliche Ansicht in Frage, dass die ruinöse Rückkehr des Vereinigten Königreichs zum Gold im Jahr 1925 unvermeidlich war. Stattdessen bietet er eine neue Perspektive auf die Kämpfe der Londoner Eliten um die Definition und Neudefinition des Goldstandards - von den ersten Diskussionen während des Ersten Weltkriegs über die titanische ideologische Auseinandersetzung zwischen Winston Churchill und John-Maynard Keynes bis hin zur endgültigen, unglückseligen Einführung des „neuen Goldstandards“.
Nach dem Ersten Weltkrieg versprach Churchill, den alten englischen Goldstandard - und damit Großbritanniens Größe - wiederherzustellen. Keynes prophezeite, dass sich dies als eine der folgenreichsten - und unklügsten - Entscheidungen der Finanzgeschichte erweisen würde. Vom bösartigen Friedensschluss in Versailles bis hin zur Weltwirtschaftskrise war der Goldstandard der Schlüssel zu den schlimmsten Katastrophen der damaligen Zeit. In wirtschaftlicher Hinsicht verschärfte Churchills Schritt die Schwierigkeiten, die durch den Krieg zerstörten Volkswirtschaften wieder aufzubauen. In politischer Hinsicht brachte er die Länder, die sich um die Anhäufung von Gold bemühten, gegeneinander auf und legte damit den Grundstein für weitere Unruhen.
Englands Kreuz aus Gold, das auf einer meisterhaften Archivrecherche beruht, zeigt, dass diese Ereignisse entscheidend von den Überzeugungen einer Handvoll entscheidender politischer Entscheidungsträger abhingen. Die Legenden um Churchill, Keynes und ihre Kollision werden neu erzählt, und es wird gezeigt, dass der Goldstandard selbst eine metaphysische Abstraktion war, die mehr in der Mythologie als in der materiellen Realität verwurzelt war.