
English Nuns and the Law in the Middle Ages: Cloistered Nuns and Their Lawyers, 1293-1540
Rechtsgelehrte waren für das wirtschaftliche Wohlergehen mittelalterlicher Nonnenklöster von entscheidender Bedeutung; dieses Buch befasst sich mit den Beziehungen zwischen ihnen und der Art und Weise, wie Prozesse geführt wurden.
Im spätmittelalterlichen England führten die Nonnenklöster wie alle anderen Grundbesitzer fast ständig Rechtsstreitigkeiten, um ihre Besitztümer zu verteidigen. Dabei bedienten sie sich der Hilfe von Anwälten (proctors), Advokaten und anderen "Männern des Rechts", die diese Rechtsstreitigkeiten vor den Gerichten der Kirche und der Krone austrugen. Obwohl die Anwälte für die wirtschaftliche Vitalität der Nonnenklöster ebenso wichtig waren wie die Stifter, die sie mit Geld ausstatteten, wurde ihre Rolle beim Schutz, bei der Vermehrung oder beim Abbau des klösterlichen Vermögens nie vollständig untersucht. Das vorliegende Buch soll diese Lücke schließen. Anhand von Akten der Gerichte des Common Law, der Chancery und verschiedener kirchlicher Einrichtungen werden die Arbeitsbeziehungen untersucht, ohne die Nonnenklöster nicht in vollständig geschlossenen, aber sich selbst versorgenden Gemeinschaften hätten leben können. Im ersten Teil werden die sechs in England errichteten Bettelordens- und Bridgettine-Häuser betrachtet und die Wirksamkeit und Widerstandsfähigkeit ihrer klösterlichen Spiritualität mit dem Aufkommen der juristischen Professionalität im zwölften und dreizehnten Jahrhundert in Beziehung gesetzt. Anschließend werden Fälle aus kirchlichen und königlichen Gerichten vorgestellt, die die Arbeit von Juristen im Namen ihrer Klienten illustrieren.
Elizabeth Makowski ist Ingram-Professorin für Geschichte an der Texas State University.