
English Public Theology: A Reformation Response to the Crisis of Natural Rights
Diese Studie empfiehlt die öffentliche Theologie der englischen Reformation als eine fruchtbare, wenn auch vernachlässigte Ressource für eine kritische Analyse der Widersprüche der Freiheit, die die spätmodernen liberalen Demokratien durchkreuzen, und für eine konstruktive Antwort auf sie. Ausgehend von den rechtlichen, liturgischen, homiletischen und konfessionellen Schlüsselelementen der englischen Reformation bietet diese grundlegende anglikanische Tradition einen theologischen Blickwinkel für das Verständnis der gegenwärtigen moralischen und politischen Sackgassen des westlichen Erbes der natürlichen Rechte.
Die umfassende Entwicklung der natürlichen Rechte in der vormodernen scholastischen Theorie und Praxis und ihre Kontinuität mit der theoretischen Entwicklung ab dem 17. Jahrhundert machen die Kritik der Reformatoren am moralischen, politischen und kirchlichen Denken der Scholastiker zu einem wichtigen Faktor, um die problematischen Merkmale der vorherrschenden modernen Tradition zu identifizieren und eine theologische Alternative zu ihnen zu finden. Diese Merkmale sind: ein individualistisches und voluntaristisches Konzept moralischen Handelns, eine regulative und juristische Ausrichtung der menschlichen Beziehungen und eine anthropozentrische Konzentration auf menschliches statt auf göttliches Recht, Urteil und Freiheit.
Die von ihnen dargestellte Menschheit ist von ihrer geschaffenen Ordnung zur christologischen Vollkommenheit losgelöst und in ein in sich geschlossenes ethisches und politisches Selbstverständnis eingebunden. Dem stellen die englischen Reformatoren die Erlösung der Schöpfung in Christus, den durch die Liebe wirkenden Glauben, die geistliche Gemeinschaft der Kirche und den vorläufigen Charakter der politischen Rechtsprechung entgegen.