Bewertung:

Das Buch „Unflattening“ von Nick Sousanis ist eine Graphic Novel, die auf kreative Weise Text und Illustration miteinander verbindet, die Grenzen des linearen Denkens auslotet und für mehrere Perspektiven und Erkenntnisformen plädiert. Die Leserinnen und Leser schätzen die schönen Illustrationen und den zum Nachdenken anregenden Inhalt, auch wenn manche Teile des Textes komplex oder zweideutig erscheinen. Insgesamt wird das Buch für seinen innovativen Ansatz und sein Potenzial gelobt, die Kreativität in verschiedenen Bereichen anzuregen.
Vorteile:⬤ Visuell atemberaubend mit schönen Illustrationen
⬤ fördert neue Denkweisen und Verständnis
⬤ beschäftigt sich mit einer Reihe von akademischen Disziplinen
⬤ für verschiedene Zielgruppen geeignet
⬤ fördert Kreativität und Erforschung
⬤ bietet tiefe Einblicke in die Verwendung von Comics als legitime Form der Wissenschaft.
⬤ Einige Abschnitte können schwierig zu verstehen sein
⬤ nicht alle Leser finden die Zusammenhänge klar
⬤ kann sich bei vorherrschenden Themen wiederholen
⬤ einige Illustrationen mögen nicht jeden ansprechen
⬤ nutzt nicht alle Sinne oder Perspektiven wie vorgeschlagen.
(basierend auf 127 Leserbewertungen)
Unflattening
Der Vorrang von Worten vor Bildern ist in der westlichen Kultur tief verwurzelt. Was aber, wenn die beiden untrennbar miteinander verbunden sind, gleichberechtigte Partner bei der Bedeutungsgebung? Das vollständig als Comic geschriebene und gezeichnete Buch Unflattening ist ein Experiment in visuellem Denken. Nick Sousanis setzt sich über die konventionellen Formen des wissenschaftlichen Diskurses hinweg und bietet dem Leser sowohl ein atemberaubendes grafisches Werk als auch eine ernsthafte Untersuchung der Art und Weise, wie Menschen Wissen konstruieren.
Unflattening ist ein Aufstand gegen den starren Blickwinkel. Es verwebt verschiedene Sichtweisen aus Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Literatur und Mythologie und nutzt die collageartige Fähigkeit von Comics, um zu zeigen, dass Wahrnehmung immer ein aktiver Prozess ist, bei dem verschiedene Blickwinkel einbezogen und neu bewertet werden. Die lebendigen, sich ständig wandelnden Bilder dienen zwar gelegentlich als Illustration des Textes, stehen aber häufiger in nichtlinearer Verbindung zu anderen visuellen Referenzen im gesamten Buch. Sie werden zu Anspielungen, Allegorien und Motiven, die den Realismus gegen die Abstraktion ausspielen und uns bewusst machen, dass das Auge mehr sieht, als auf der Seite zu sehen ist.
Mit seinen grafischen Innovationen und seiner rastlosen Formveränderung soll Unflattening der Art von engem, starrem Denken entgegenwirken, das Sousanis "Flachheit" nennt. So wie die zweidimensionalen Bewohner von Edwin A. Abbotts Novelle Flatland das Konzept "nach oben" nicht ausloten konnten, so sind wir oft nicht in der Lage, über die Grenzen unseres derzeitigen Denkrahmens hinaus zu sehen, sagt Sousanis. Durch die Verschmelzung von Worten und Bildern, die neue Formen des Wissens hervorbringen, lehrt Unflattening uns, wie wir Zugang zu Formen des Verständnisses jenseits dessen finden, was wir normalerweise wahrnehmen.