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Demystifying Modern Slavery
Wer sind die Täter der modernen Sklaverei? Warum beuten sie andere aus? Was könnte getan werden, um eine erneute Ausbeutung zu verhindern? Das sind die Fragen, die in diesem Buch beantwortet werden. Das Buch berichtet über die erste Primärstudie zu modernen Sklaverei-Tätern und schildert die Ergebnisse eingehender Interviews mit Personen, die beschuldigt werden, moderne Sklaverei begangen zu haben, und die dafür verurteilt wurden. Die verschiedenen Formen der modernen Sklaverei werden kapitelweise erläutert: organisierte Kriminalität, Menschenschmuggel, Ausbeutung von Arbeitskräften, häusliche Sklaverei, Scheinehe, Handel mit Erwachsenen zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Kindersexhandel. Anhand von Fallstudien wird die Perspektive derjenigen beleuchtet, die als Täter gelten, und es wird gezeigt, dass nur wenige Täter der modernen Sklaverei den Stereotypen von Menschenhändlern entsprechen.
Durch eine interpretative Analyse der Lebensgeschichten von Tätern decken wir die Punkte in der Vergangenheit und Gegenwart auf, an denen Interventionen hätten verhindern können, dass die Opfer in die Falle der Ausbeutung geraten. Wir zeigen, dass nationale Regierungen und internationale Gremien in ihren Bemühungen, moderne Sklaverei und Menschenhandel zu bekämpfen, oft entschlossen erscheinen, aber auch ihre eigene Rolle bei der Verschlimmerung der Notlage derjenigen, die am äußersten Ende der Globalisierung stehen, verschleiern. Indem sie die Handlungen von Sexhändlern, Zuhälterbanden und organisierter Kriminalität rassistisch bewertet, hat die Agenda der modernen Sklaverei die Rolle der Marktdynamik, des Fehlens von Arbeitnehmerrechten und der Einwanderungskontrollen verschleiert, die bei der Entstehung von Ausbeutung eine Rolle spielen.
Dieses Buch wird für ein breites Spektrum von Studenten, politischen Entscheidungsträgern und Praktikern von Interesse sein, die sich mit moderner Sklaverei, Menschenhandel, Grenzkontrollen und Einwanderung, Globalisierung und Ungleichheit befassen, sowie für das eher disziplinär ausgerichtete kriminologische Publikum, das sich mit der Frage beschäftigt, warum Menschen Verbrechen begehen, was dagegen unternommen werden sollte und welche - oft paradoxen - Folgen die soziale Kontrolle über Grenzen hinweg hat. Da der Schwerpunkt des Buches auf narrativen, psychosozialen und sozialen Netzwerk-Methoden liegt, wird es auch ein Publikum in den Sozialwissenschaften ansprechen, das sich mit der Anwendung dieser neuartigen Ansätze auf schwer zugängliche Bevölkerungsgruppen beschäftigt.