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Entropy Exhibition (Routledge Revivals): Michael Moorcock and the British 'New Wave' in Science Fiction
Bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1983 war The Entropy Exhibition die erste kritische Bewertung der literarischen Bewegung, die als "New Wave"-Science-Fiction bekannt ist. Es untersucht die Geschichte der Zeitschrift New Worlds und ihren Hintergrund in der populären Vorstellungswelt der 1960er Jahre, zeichnet die seltsame Geschichte des Sex in der Science Fiction nach und analysiert die Entwicklungen in der stilistischen Theorie und Praxis.
Michael Moorcock war von 1964 bis 1973 Herausgeber und Produzent der Zeitschrift New Worlds. Auf den Seiten dieser Zeitschrift förderte er die Entwicklung einer neuen Art von populärem Schreiben aus dem Genre der Science-Fiction heraus, indem er traditionelle Themen, Bilder und Stile als radikale Antwort auf die Krise der modernen Fiktion energisch überarbeitete. Das wesentliche Paradoxon dieser Schrift lag in der Faszination für das Konzept der "Entropie" - dem universellen und unumkehrbaren Zerfall von Energie in Unordnung. Entropie ist der Schlüssel sowohl zur anarchischen Vitalität der Zeitschrift als auch zu ihrer Vernachlässigung durch Kritiker und Akademiker sowie zu ihrer Verbindung mit anderen kulturellen Experimenten der 1960er Jahre. Die Fiktion der New Worlds-Autoren befasste sich nicht mit der fernen Zukunft und dem Weltraum, sondern mit den zweideutigen und instabilen Bedingungen der modernen Welt.
Jedem der drei Hauptautoren der Zeitschrift New Worlds - Michael Moorcock, Brian Aldiss und J. G. Ballard - wird ausführliche Aufmerksamkeit geschenkt. Moorcock selbst wird gemeinhin eher an seinen kommerziellen Fantasy-Romanen gemessen als an der Zeitschrift, die er damit unterstützte, aber hier wird das Gleichgewicht endlich wiederhergestellt: New Worlds entpuppt sich als nichts Geringeres als ein Brennpunkt und eine Metapher für viele der Veränderungen in der englischen und amerikanischen Literatur der letzten zwei Jahrzehnte.