
Emergence: Complexity & Organization 2004 Annual
Organisationen aller Art kämpfen darum, die sich verändernden Bedingungen in ihrem internen und externen Umfeld zu verstehen, sich anzupassen, darauf zu reagieren und sie zu beeinflussen. Ansätze, die auf der kausalen, linearen Logik der mechanistischen Wissenschaften und der Technik beruhen, spielen angesichts der Fähigkeit des Menschen, Ordnung zu schaffen, weiterhin eine wichtige Rolle.
Solche Ansätze sind jedoch nur innerhalb sorgfältig abgesteckter Grenzen gültig. Sie werden kontraproduktiv, wenn dieselben Organisationen die hochgradig reflexive, kontextabhängige, dynamische Natur von Systemen aufweisen, in denen Akteure lernen und sich anpassen und neue Muster entstehen. Die sich rasch ausbreitende Diskussion über komplexe Systeme bietet wichtige Beiträge zur Integration verschiedener Perspektiven und letztlich neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Organisationen.
Das Interesse an der Komplexität nimmt sowohl in der allgemeinen Wirtschaftsausbildung als auch in speziellen Wirtschaftsdisziplinen wie dem Wissensmanagement zu. Systeme der realen Welt können nicht vollständig entworfen, kontrolliert, verstanden oder vorhergesagt werden, auch nicht von den so genannten Komplexitätswissenschaften, aber sie können effektiver sein, wenn sie als komplexe Systeme verstanden werden.
Während viele wissenschaftliche Disziplinen Komplexität durch mathematische Modelle und Simulationen erforschen, untersucht Emergence: Complexity & Organization das aufkommende Verständnis menschlicher Systeme, das auf dieser Forschung beruht. Dieses Jahrbuch 2004 enthält Artikel von Isabelle Stengers, Julie Klein, Sandra Mitchell, Glenda Eoyang, Bill McKelvey, William Sulis und vielen anderen, die sich mit einer Reihe von komplexitätsbezogenen Themen befassen, von philosophischen Fragen bis hin zur praktischen Anwendung von Ideen, Konzepten und Rahmenwerken der Komplexität in menschlichen Organisationen.
Ebenfalls enthalten sind vier Reproduktionen klassischer Arbeiten aus den Bereichen Komplexität und Systeme: "Principles of Self-Organizing Systems" von Ross Ashby (ursprünglich 1962 veröffentlicht) "General Systems Theory: The Skeleton of Science" von Kenneth Boulding (ursprünglich veröffentlicht 1956) "Science and Complexity" von Warren Weaver (ursprünglich veröffentlicht 1948) "Emergence" von Stephen Pepper (ursprünglich veröffentlicht 1926)