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Development and the African Diaspora: Place and the Politics of Home
In letzter Zeit wurde viel über den Erfolg der afrikanischen "Zivilgesellschaft" beim Aufbau globaler Verbindungen durch eine ständig wachsende Diaspora berichtet. Vor dem Hintergrund solcher Feierlichkeiten beleuchtet dieses innovative Buch die Diaspora-Netzwerke - "Heimatverbände" -, deren wirtschaftliche Beiträge zur Entwicklung der Heimat genutzt werden. Obwohl diese Netzwerke Teil des Rückflusses von Migrantenressourcen nach Afrika sind, der inzwischen die offizielle Entwicklungshilfe übersteigt, sind die Beziehungen zwischen dem Kapitalfluss und dem sozialen und politischen Wandel noch immer kaum verstanden.
Am Beispiel von Kamerun und Tansania untersuchen die Autoren die Netzwerke von Migranten, die durch die Internationalisierung der "Heimatverbände" entstanden sind. Sie argumentieren, dass Forderungen nach einer Erweiterung der "Zivilgesellschaft" in Afrika in den breiteren Kontext der politischen Ökonomie der Migration und breiterer Debatten über Ethnizität und Zugehörigkeit gestellt werden müssen. Sie zeigen, dass sich die Entwicklung in der Diaspora von der allgemeinen Entwicklung unterscheidet und dass es sich um einen ungleichmäßigen historischen Prozess handelt, bei dem einige "Heimatorte" besser in der Lage sind, von den globalen Verbindungen zu profitieren als andere.
Dabei setzt sich das Buch kritisch mit dem derzeitigen Enthusiasmus politischer Entscheidungsträger auseinander, die afrikanische Diaspora als ungenutzte Ressource zur Armutsbekämpfung zu betrachten. Der Fokus auf diasporische Netzwerke und nicht auf private Überweisungen zeigt die besonderen Erfolge und Herausforderungen auf, denen sich die Diaspora beim Handeln als Gruppe gegenübersieht, nicht zuletzt bei der Mobilisierung von Mitgliedern der Diaspora zur Erfüllung von Verpflichtungen gegenüber der Heimat.