Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Inflammation and the Microcirculation
Die Mikrozirkulation reagiert in hohem Maße auf die Entzündungsreaktion und ist an ihr maßgeblich beteiligt. Alle Segmente der Mikrozirkulation (Arteriolen, Kapillaren und Venolen) weisen während einer Entzündung charakteristische phänotypische Veränderungen auf, die offenbar darauf abzielen, die Zufuhr von Entzündungszellen zum verletzten/infizierten Gewebe zu verbessern, die Region von gesundem Gewebe und dem systemischen Kreislauf zu isolieren und die Voraussetzungen für die Gewebereparatur und -regeneration zu schaffen.
Zu den am besten charakterisierten Reaktionen der Mikrozirkulation auf eine Entzündung gehören eine beeinträchtigte Vasomotorik, eine verringerte Kapillardurchblutung, die Adhäsion von Leukozyten und Blutplättchen, die Aktivierung der Gerinnungskaskade sowie eine verstärkte Thrombose, eine erhöhte Gefäßpermeabilität und eine Zunahme der Proliferationsrate von Blut- und Lymphgefäßen. Eine Vielzahl von Zellen, die normalerweise im Blut zirkulieren (Leukozyten, Blutplättchen) oder sich in der Gefäßwand (Endothelzellen, Perizyten) oder im perivaskulären Raum (Mastzellen, Makrophagen) befinden, werden als Reaktion auf eine Entzündung aktiviert. Die Aktivierungsprodukte und chemischen Mediatoren, die von diesen Zellen freigesetzt werden, wirken über verschiedene gut charakterisierte Signalwege, um die mit der Entzündung einhergehenden phänotypischen Veränderungen der Mikrogefäßfunktion hervorzurufen.
Medikamente, die auf eine spezifische mikrovaskuläre Reaktion auf eine Entzündung abzielen, wie z. B.
die Adhäsion von Leukozyten und Endothelzellen oder die Angiogenese, haben sich sowohl in präklinischen als auch in klinischen Studien von Entzündungskrankheiten als vielversprechend erwiesen. Künftige Forschungsanstrengungen in diesem Bereich werden wahrscheinlich neue Wege für therapeutische Interventionen bei Entzündungen aufzeigen.