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Exploring Earthiness
Beschreibung: Wenn wir uns selbst als Erde sehen und nicht die Erde als für uns existierend, verändert sich unsere Perspektive. Eine Vielzahl religiöser, philosophischer, kultureller und politischer Selbstwahrnehmungen, die unser Verständnis von menschlicher Identität dominieren, werden durch diesen Perspektivwechsel zutiefst in Frage gestellt.
John Lockes Lehre von der Erde als menschlichem "Eigentum" war für die gegenwärtigen Annahmen über unser Selbst von zentraler Bedeutung: Sie wurde damit begründet, dass wir über einzigartige, göttlich verliehene, rationale Fähigkeiten verfügen. Doch heute stellen die Auswirkungen dieser Doktrin auf die Ressourcenbasis der Erde und auf ihre nicht-menschlichen Lebewesen diese Annahmen direkt in Frage. Gleichzeitig zeigen zeitgenössische wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entwicklung des irdischen Lebens, dass wir zwar zur Erde gehören und nirgendwo anders hin, die Erde aber nicht zu uns gehört.
Die Erforschung dieses Rollentauschs wirft grundlegende Fragen zu den derzeitigen theologischen, philosophischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen auf, die dem "business as usual"-Standpunkt und den menschenzentrierten Zielen der heutigen Politik und Lebensweise zugrunde liegen. Es führt uns über hierarchische christliche und philosophische Doktrinen hinaus zu einem tieferen, auf die Erde ausgerichteten und friedensorientierten Verständnis dessen, was es bedeutet, heute Mensch zu sein.