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Ericson: Be a Woman
Joan Ericsons großartiger Überblick über das Schreiben japanischer Frauen bringt die aktuelle Debatte über die literarische Kategorie der Frauenliteratur im modernen Japan entscheidend voran und zeigt ihre Bedeutung im Leben und Werk der wichtigsten japanischen Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts, Hayashi Fumiko (1903-1951).
Bis in die frühen 1980er Jahre wurde der größte Teil des Werks moderner japanischer Frauen durch die literarische Kategorie der Frauenliteratur (joryu bungaku) aus dem literarischen Kanon ausgegrenzt. Frauenliteratur wurde als ein sentimentaler und impressionistischer literarischer Stil angesehen, der zwar populär war, aber von der Kritik vernachlässigt wurde.
Eine genaue Betrachtung des Werks von Hayashi Fumiko - insbesondere der beiden hier meisterhaft übersetzten Werke, des äußerst populären Romans Horoki (Tagebuch eines Vagabunden) und Suisen (Narziss) - zeigt, dass es unangemessen ist, ihr Werk als Frauenliteratur zu kategorisieren. Ihre Originalität und Kraft beruhen auf der Klarheit und Unmittelbarkeit, mit der Hayashi in der Lage ist, die Menschlichkeit derjenigen zu vermitteln, die sich am unteren Rand der japanischen Gesellschaft befinden, insbesondere der Frauen.