Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 8 Stimmen.
Making Memory Matter: Strategies of Remembrance in Contemporary Art
In einer antiken Erzählung über die Ursprünge der Malerei zeichnet eine Frau den Schatten ihres verstorbenen Geliebten an die Wand, ein Akt, der zukünftige Trauer und Gedenken vorwegnimmt. Lisa Saltzman zeigt hier, dass fast zweitausend Jahre nach der ersten Erzählung dieser Geschichte zeitgenössische Künstler zu ähnlichen Strategien des Gedenkens zurückkehren, die von vaudevillischen Silhouetten und Grababgüssen bis hin zu verbrannten Architekturen und geisterhaften Prozessionen reichen.
Anhand der Arbeiten dieser Künstler zeigt Saltzman, dass ihre Methoden inzwischen die Malerei und die traditionelle Skulptur als herausragende Formen der visuellen Darstellung in den Schatten gestellt haben. Besonderes Augenmerk legt sie auf die bahnbrechende Kunst von Krzysztof Wodiczko, der für seine Projektionen historischer Themen bekannt ist, auf Kara Walker, die eindringliche Scherenschnittbilder von rassistischer Gewalt in der amerikanischen Geschichte schafft, und auf Rachel Whiteread, deren Werk sich auf Abgüsse von leeren Innenräumen konzentriert.
Jeder der von Saltzman besprochenen Künstler kämpft mit der Rolle, die Geschichte und Erinnerung in einer Zeit spielen, in der jede historische Aussage in Frage gestellt und angezweifelt wird. Indem sie diese neue und starke Bewegung identifiziert, liefert sie einen Rahmen für das Verständnis der Kunst unserer Zeit.