
Memories of the Second World War in Neutral Europe, 1945-2023
Dieser Sammelband ist eine Fortsetzung und Weiterentwicklung von The Long Aftermath: Cultural Legacies of Europe at War, 1936 - 2016 (2016). Er konzentriert sich auf die sechs großen europäischen Länder und Staaten, die während des Zweiten Weltkriegs offiziell neutral blieben, nämlich Irland, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und den Vatikan.
Der transnationale, vergleichende und interdisziplinäre Ansatz befasst sich mit komplexen Fragen der kollektiven Erinnerung, der nationalen Politik und der intellektuellen und kulturellen Reaktionen auf die Neutralität während und nach dem Konflikt. Die Beiträge stammen von einem breiten Spektrum von Wissenschaftlern, die in den Bereichen Geschichte, Literatur, Film, Medien und Kulturwissenschaften arbeiten. Ihre zum Nachdenken anregenden Kapitel stellen viele Annahmen über die Neutralität im europäischen und globalen Kontext der Nachkriegszeit in Frage und füllen damit eine Lücke in der bisherigen Forschung.
Zu den gemeinsamen Themen, die sich durch den Band ziehen, gehören die verschlungenen und dynamischen Verbindungen zwischen Neutralität und moralischer Verantwortung während und nach dem Zweiten Weltkrieg, die Bedeutung von Erinnerungspolitik und Populärkultur bei der Gestaltung kollektiver Erinnerungen und die Auswirkungen des Holocausts auf die Verschiebung traditioneller Perspektiven auf die Neutralität seit den 1990er Jahren. Dieser Band ist für Studenten, Doktoranden und Wissenschaftler, die sich für das Gebiet der Erinnerungsforschung interessieren, ebenso interessant wie für Nicht-Fachleute.