Bewertung:

Das Buch vermittelt ein gemischtes Bild von Ernest Marples, einer bedeutenden, aber umstrittenen Figur der britischen Verkehrsgeschichte. Es bietet zwar interessante Einblicke in sein Leben und seine Beiträge, leidet aber unter der mangelnden Tiefe der biografischen Details, der schlechten Indexierung und der etwas unorganisierten Erzählstruktur.
Vorteile:Das Buch bietet eine interessante Perspektive auf eine bemerkenswerte Periode der britischen Verkehrsgeschichte und behandelt Marples' Errungenschaften und Herausforderungen. Es ist gut geschrieben und bietet eine ausgewogene Sicht auf seinen Charakter. Die Leser finden es fesselnd und empfehlen es für das Verständnis der politischen Landschaft jener Zeit.
Nachteile:Die Erzählung kann ausschweifend und nicht streng chronologisch sein und schweift manchmal in zukünftige Ereignisse ab, die die Vergangenheit beeinflussen. Dem Buch fehlt es an biografischem Tiefgang, da es sich mehr auf die Verkehrspolitik als auf das persönliche Leben von Marples konzentriert. Der Index ist unzureichend und die Qualität der Fotos ist schlecht.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Ernest Marples: The Shadow Behind Beeching
Ernest Marples revolutionierte drei Ministerien der britischen Regierung. Im Verkehrsministerium (1959-1964) ernannte er Dr. Beeching zum Vorsitzenden der Britischen Eisenbahn und beauftragte ihn mit der Erstellung seines berüchtigten Berichts, weihte Autobahnen ein und führte wichtige Vorschriften für Autofahrer ein. Im Bereich Wohnungsbau (1951-1954) baute er jährlich 300.000 neue Häuser, und als Postmaster General (1957-1959) reformierte er die Buchhaltungssysteme der Post und führte Postleitzahlen und die Fernsprechteilnehmerwahl ein. Diese erste Biografie über Marples untersucht anhand neu zugänglicher Archive die öffentliche und private Verkehrspolitik, die wachsende Macht der Straßenlobby und die Identifizierung der persönlichen Freiheit mit dem Autofahren. Die Eisenbahnsentimentalität war dem nicht gewachsen.
Marples hatte das Glück, nicht in die Profumo-Affäre verwickelt zu werden, die die Konservative Partei erschütterte, aber seine politische Karriere war bald darauf vorbei. Fragwürdige Geschäftspraktiken führten dazu, dass er 1975 nach Monaco flüchtete und von der Steuerbehörde verfolgt wurde. Beeching, der mit der Labour-Regierung unzufrieden war, kehrte in die Privatwirtschaft zurück, obwohl er später den Vorsitz einer königlichen Kommission führte. Die Labour-Partei erwies sich trotz aller Versprechungen als wenig eisenbahnfreundlich, doch unter Barbara Castle kam es schließlich zu einer positiveren Einstellung zu den verlustbringenden Personenverkehrsdiensten.
Dieses Buch ist für alle interessant, die sich für die britischen Eisenbahnen und die britische Politik in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts interessieren.