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Conquerors, Brides, and Concubines: Interfaith Relations and Social Power in Medieval Iberia
Conquerors, Brides, and Concubines (Eroberer, Bräute und Konkubinen) untersucht die politische und kulturelle Bedeutung von Ehen und anderen sexuellen Begegnungen zwischen Christen und Muslimen auf der iberischen Halbinsel, von der islamischen Eroberung im frühen achten Jahrhundert bis zum Ende der muslimischen Herrschaft im Jahr 1492. Interreligiöse Verbindungen waren von großer Bedeutung, da sie als Mittel der Diplomatie, als Katalysator für die Bekehrung oder als wirksame psychologische Propaganda eingesetzt werden konnten.
Simon Barton untersucht ein breites Spektrum an Quellenmaterial, darunter Rechtsdokumente, historische Erzählungen, polemische und hagiografische Werke, Poesie, Musik und bildende Kunst, und präsentiert eine nuancierte Darstellung der Art und Weise, wie interreligiöse Verbindungen wahrgenommen, toleriert oder gefürchtet wurden, je nachdem, in welchem politischen und sozialen Kontext sie auftraten. Die religiösen Grenzen auf der Iberischen Halbinsel waren komplex und wurden aktiv überwacht. Sie waren oft geprägt von der Angst vor übermäßiger sozialer Interaktion oder Assimilierung der drei in der Region koexistierenden Religionen.
Barton zeichnet die schützenden kulturellen, rechtlichen und mentalen Grenzen nach, die die rivalisierenden Religionen in Iberien errichteten, sowie die Prozesse, durch die Frauen als legitime Ehefrauen oder sklavische Konkubinen diese Grenzen physisch überquerten. Durch eine genaue Untersuchung der Realität und der Vorstellung von interreligiösen Beziehungen zeigt Conquerors, Brides, and Concubines, in welchem Ausmaß Geschlecht, Macht und Identität eng miteinander verbunden waren.