
It Could Lead to Dancing: Mixed-Sex Dancing and Jewish Modernity
Tänze und Bälle tauchen in der gesamten Weltliteratur als Orte auf, an denen sich junge Menschen treffen, flirten und Beziehungen eingehen, wie jeder Leser von Stolz und Vorurteil, Krieg und Frieden oder Romeo und Julia bestätigen kann. Die Popularität des Gesellschaftstanzes geht über Klassen-, Geschlechter-, ethnische und nationale Grenzen hinaus.
Im Kontext der jüdischen Kultur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts bietet der Tanz entscheidende Einblicke in Debatten über Emanzipation und Akkulturation. Während das traditionelle jüdische Gesetz Männern und Frauen das gemeinsame Tanzen verbietet, wurde der jüdische gemischtgeschlechtliche Tanz als Zeichen der Modernität verstanden - und als ultimative Grenzüberschreitung. Die Autoren der modernen jüdischen Literatur nutzten Tanzszenen als spannungsgeladenen und komplexen Schauplatz, um die Grenzen der Akkulturation, die Gefahren der ethnischen Vermischung und die Auswirkungen sich verändernder Geschlechternormen und Heiratsmuster zu verstehen und gleichzeitig ihre Leser zu unterhalten.
In dieser bahnbrechenden Studie untersucht Sonia Gollance die spezifischen literarischen Qualitäten von Tanzszenen, wobei sie auch die umfassenderen sozialen Implikationen der jüdischen Beschäftigung mit dem Tanz aufmerksam verfolgt. Indem sie Kulturgeschichte mit literarischer Analyse verbindet und Verbindungen zu zeitgenössischen Darstellungen des jüdischen Gesellschaftstanzes herstellt, veranschaulicht Gollance, wie gemischtgeschlechtlicher Tanz als flexible Metapher für die Belange jüdischer Gemeinschaften angesichts kultureller Übergänge funktioniert.