
Ein Werk übernatürlicher Fantasie, das die Geschlechtertrennung hinterfragtIn seiner Pension in Rio de Janeiro gilt der Engländer James Marian als gutaussehend, aber exzentrisch. Dann erfährt ein anderer Mitbewohner von Marians Geheimnis: Marian ist die Verschmelzung eines weiblichen Kopfes mit einem männlichen Körper und damit die Schöpfung eines Chirurgen mit okkulten Kräften.
Trotz seines Reichtums und seiner geheimnisvollen Fähigkeiten kann Marian weder als Mann noch als Frau leben. Er reist durch die Welt, um sein sexuelles Verlangen zu unterdrücken und sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Esfinge erforscht die Binaritäten von Wissenschaft und Magie, Körper und Geist, männlich und weiblich, Anziehungskraft und Schrecken und zeigt seinen sexuell uneindeutigen Protagonisten mit Sympathie.
Der 1908 erschienene neugotische Roman ist ein Beispiel für die Vorliebe der damaligen Zeit für das Sinnliche und Fantastische und ist reich an Beschreibungen. Mit Anklängen an Mary Shelleys Frankenstein ist er ein Klassiker der brasilianischen Science-Fiction.