
Ethics in Linked Data
Dieser Sammelband versammelt Beiträge, die sich mit der Ethik in vernetzten Dateninitiativen befassen. Diskussionen über verknüpfte Daten und ihr Potenzial sind oft utopisch und technophil und untersuchen selten die dunkleren Implikationen oder schädlichen Folgen. Da Technologie nicht außerhalb sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Sphären existieren kann, ist es für die Schöpfer und Verwalter vernetzter Daten und der damit verbundenen Systeme wichtig, die Auswirkungen (ob beabsichtigt oder nicht, positiv oder negativ) auf die betroffenen Gemeinschaften und Einzelpersonen zu erkennen und zu berücksichtigen. Eine kritische und ethische Analyse ist letztlich ein optimistisches Unterfangen, das darauf abzielt, problematische Fragen aufzudecken, bewährte Verfahren und Richtlinien zu entwickeln und positive und generative Möglichkeiten für die Implementierung und Nutzung von verknüpften Daten in GLAMS (Galerien, Bibliotheken, Archive, Museen, Sondersammlungen) zu eröffnen.
Die zentrale Prämisse dieses Buches ist, dass es unabdingbar ist:
⬤ die Ethik in den Vordergrund zu stellen, anstatt sie als nachträgliche Überlegung anzuwenden,.
⬤ die von den bestehenden Systemen verursachten Schäden anzuerkennen und zu mindern,.
⬤ einen Ort und Raum der Gerechtigkeit für die Minderheiten zu schaffen,.
⬤ und um ethischere Ergebnisse in vernetzten Datenprojekten zu ermöglichen.
Dieses Buch versammelt die Stimmen von Praktikern, Technologen und Entwicklern, die an Linked-Data-Initiativen arbeiten, von Wissenschaftlern, die an der Schnittstelle von Ethik, kulturellem Erbe und Technologie arbeiten, und von GLAMS-Mitarbeitern, um unter anderem aufkommende und sich verändernde technische und ethische Landschaften zu untersuchen. Die Beiträge untersuchen die Überschneidung von verknüpften Daten mit Themen wie Gender, indigenes Wissen, integrative Datenerstellung, Autoritätskontrolle, Identitätsmanagement, Systemdesign, Ethikkodizes, Nachhaltigkeit, Kritik an grundlegenden verknüpften Datenmodellen und mehr.