Bewertung:

Das Buch „Eugenics and Protestant Social Reform“ von Dennis Durst ist eine durchdachte und fesselnde Erforschung der Rolle der Eugenik im christlichen Denken und ihrer Auswirkungen auf Ethik und Sozialreform. Er beleuchtet die Überschneidung von gesellschaftlichen Einflüssen und genetischen Prädispositionen im Zusammenhang mit moralischen Entscheidungen und dient sowohl als historischer Bericht als auch als warnendes Beispiel.
Vorteile:⬤ Eingehende Analyse des Einflusses der Eugenik auf das christliche Denken
⬤ Mitfühlender Umgang mit historischen Persönlichkeiten
⬤ Bietet aktuelle Einblicke in die Beziehung zwischen Gesellschaft, Psychologie und Ethik
⬤ Präsentiert einen realen historischen Kontext in einer fesselnden und zum Nachdenken anregenden Weise
⬤ Regt zum Nachdenken über zeitgenössische ethische Dilemmata an.
Einige Leser könnten die Erforschung unbequemer historischer Entscheidungen als beunruhigend empfinden; es mag diejenigen nicht zufriedenstellen, die nach traditionellen Ethik-Texten suchen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Eugenics and Protestant Social Reform: Hereditary Science and Religion in America, 1860-1940
Die Eugenik-Bewegung vor dem Zweiten Weltkrieg brachte den Wunsch vieler Sozialreformer zum Ausdruck, gute Geburten zu fördern und schlechte Geburten zu verhindern. Zwei Quellen kultureller Autorität in dieser Zeit, Wissenschaft und Religion, machten bei der Förderung der Eugenik oft gemeinsame Sache.
Die Rhetorik der Biologie und der Theologie vermischten sich auf seltsame Weise in einem gemeinsamen Rahmen, der als Degenerationstheorie bekannt wurde. Degeneration, ein zentrales Konzept der Eugenik-Bewegung, diente protestantischen Intellektuellen und Sozialreformern im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert als wichtiges konzeptionelles Bindeglied zwischen theologischen und wissenschaftlichen Überlegungen zur Vererbung. Die Bemühungen der Elite um eine soziale Kontrolle der angeblich Untauglichen nahmen die Form der negativen Eugenik an.
Dazu gehörten Heiratsbeschränkungen und sogar Sterilisationen für viele, die als erblich verdächtig eingestuft wurden. Spekulationen über die Vererbung wurden eingesetzt, um Schwachsinnige, erblich bedingte Kriminelle, erblich bedingte Alkoholiker und rassische Minderheiten als vermeintliche Hindernisse für den Fortschritt der Zivilisation zu identifizieren.
Einige in Biologie, Anthropologie, Kriminologie und Theologie ausgebildete Sozialreformer erhoben schließlich Einwände gegen die Eugenik-Bewegung. Dennoch wurden in dieser turbulenten Zeit des sozialen Wandels viele Tausende von Bürgern, die am Rande der Gesellschaft standen, als Defekte abgestempelt und mussten Menschenrechtsverletzungen hinnehmen.