
Europe and the British Left: Beyond the Progressive Dilemma
Wie für die Konservativen und die politische Rechte in Großbritannien ist die europäische Frage auch für die Labour Party und die progressive Linke seit über 50 Jahren eine Spaltung.
Auf der einen Seite geht die zeitgenössische linke Antithese zur Europäischen Union auf die Benn'schen Anti-Marketeer-Erzählungen zurück. Lexiteers argumentieren heute, dass die vier Freiheiten (von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen), die dem Funktionieren einer neoliberalen EU inhärent sind, das Potenzial für nationale fortschrittliche Politiken unter anderem in Bezug auf die Arbeitsmärkte, staatliche Interventionen und Finanzen untergraben. Zumindest gibt es innerhalb der gegenwärtigen linken Labour-Führung viel Sympathie für solche Ideen. Andererseits argumentieren viele Linke, auch auf allen Ebenen der Labour-Partei, dass die Politik, die den vier Freiheiten der EU zugrunde liegt, eine progressive Politik unterstützt. Historisch gesehen hat der Gemeinsame Markt die Entstehung des Wohlfahrtsstaates unterstützt, und heute verankert das Binnenmarktprojekt soziale und Arbeitnehmerrechte, stellt die Unterstützung der Mitgliedsstaaten für große Unternehmensinteressen in Frage und erleichtert die Freizügigkeit für britische wie auch für andere EU-Bürger. Kurz gesagt, die britische Linke befindet sich in Bezug auf die europäische Frage in einem progressiven Dilemma.
In diesem empirisch reichhaltigen Buch argumentieren die Autoren, dass die Debatte häufig auf einer fehlerhaften Analyse des Wesens der globalen politischen Ökonomie, der EU und der Stellung Großbritanniens in beiden beruht. Sie plädieren für einen Ansatz, der der Europäischen Union kritisch gegenübersteht, aber pragmatisch ihr Potenzial zur Erleichterung und Ermöglichung einer radikalen internationalistischen Politik nutzt.