
European Identities and Foreign Policy Discourses on Russia: From the Ukraine to the Syrian Crisis
Dieses Buch untersucht die Beziehung zwischen nationaler Identitätskonstruktion und aktuellen außenpolitischen Diskursen über Russland in ausgewählten Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Zeitraum 2014-2018.
Es zeigt, dass die divergierenden nationalen Diskurse über Russland aus der unterschiedlichen Art und Weise resultieren, in der das Land in der nationalen Identität konstruiert wurde. Das Buch entwickelt einen interpretativen theoretischen Rahmen und argumentiert, dass das Handeln der politischen Entscheidungsträger die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Identitätsnarrativen stark beeinflussen kann. Es enthält Fallstudien zu Politikbereichen, die für die Beziehungen zwischen der EU und Russland von zentraler Bedeutung sind, wie z. B. die Energiesicherheit (Kontroverse um Nord Stream 2), die Ukraine-Krise und Russlands militärische Intervention in Syrien. Die Studie konzentriert sich auf EU-Mitgliedstaaten, die traditionell eine unterschiedliche Haltung gegenüber Russland einnehmen (Deutschland, Polen und Finnland), und zeigt, dass sich die nationalen Diskurse auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise zu einer pragmatischen, aber kritischen Sichtweise vereinigten. Als sich die Ukraine-Krise abschwächte und neue Ereignisse in den Mittelpunkt der außenpolitischen Diskussionen rückten (z. B. der syrische Bürgerkrieg und der internationale Terrorismus), traten langjährige und identitätsbedingte Divergenzen in den Diskursen der politischen Entscheidungsträger teilweise wieder zutage. Besonders deutlich wurde dies während der Nord Stream 2-Kontroverse. Tief verwurzelte und unterschiedliche Wahrnehmungen des russischen Anderen in den EU-Mitgliedstaaten sind nach wie vor einflussreich und führen zu divergierenden nationalen Agenden für die Außenpolitik gegenüber Russland.
Dieses Buch wird für Studenten und Wissenschaftler von Interesse sein, die sich mit europäischer und EU-Politik, russischer und sowjetischer Politik sowie internationalen Beziehungen beschäftigen.