Bewertung:

Das Buch bietet eine durchdachte Untersuchung des Engagements der Evangelikalen in der amerikanischen Außenpolitik, wobei verschiedene Themen von Atomwaffen bis HIV/AIDS behandelt werden. Es untersucht die Nuancen der evangelikalen Unterstützung für Israel und bewertet sowohl die Erfolge als auch die Misserfolge der Evangelikalen bei der Gestaltung der US-Außenpolitik, wobei es die Notwendigkeit einer moralischen Grundlage für die politische Befürwortung betont.
Vorteile:Das Buch regt zum Nachdenken an, bietet einen umfassenden Überblick über das Engagement der Evangelikalen in der Außenpolitik und zeigt die Komplexität ihrer Ansichten zu verschiedenen Themen auf. Es werden sowohl Erfolge, wie die Unterstützung der Religionsfreiheit und die Bekämpfung von HIV/AIDS, als auch Misserfolge, wie die globale Erwärmung und die Einwanderungspolitik, erörtert. Amstutz bietet wertvolle Richtlinien für ein effektives politisches Engagement von Evangelikalen, die ein tieferes Verständnis und einen moralischen Ansatz für die Themen fördern.
Nachteile:Einige Leser werden es vielleicht vermissen, dass der Autor den Einfluss der Dispensational-Theologie auf die US-Politik gegenüber Israel herunterspielt. Der Text enthält gelegentlich sachliche Fehler, wie z. B. falsche Datumsangaben. Das Buch konzentriert sich eher auf die christliche Ethik als auf den tatsächlichen Einfluss der Evangelikalen auf die Diplomatie, so dass sich einige Leser eine direktere Analyse ihres politischen Einflusses wünschen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Evangelicals and American Foreign Policy
Über den Einfluss der Evangelikalen auf die amerikanische Politik ist schon viel Tinte verschüttet worden. Dennoch hat sich die Diskussion - unter Experten, Politikern und Wissenschaftlern - überwiegend auf brisante innenpolitische Themen wie Abtreibung und Homo-Ehe konzentriert. In Evangelikale und amerikanische Außenpolitik wirft Mark Amstutz einen Blick über den Tellerrand auf die Rolle der Evangelikalen in der amerikanischen Außenpolitik.
Die Autoren haben das politische Erwachen der Evangelikalen im Allgemeinen auf die 1970er Jahre oder frühestens auf den Zweiten Weltkrieg zurückgeführt. Jahrhundert aktiv waren, als protestantische Missionare sich in der ganzen Welt verbreiteten, fremde Sprachen beherrschten und Kenntnisse über ferne Länder erwarben. Sie standen an vorderster Front des amerikanischen Engagements in der Welt - als Vertreter der Humanität und des kulturellen Wandels. Lange bevor jemand von Woodrow Wilson gehört hatte, waren die Evangelikalen die ersten Internationalisten Amerikas.
In der Nachkriegszeit wurde dieses Fachwissen in organisierterer und ausgefeilterer Weise genutzt, als die Evangelikalen versuchten, ihren Glauben, dass der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde, in ein zentrales Prinzip der amerikanischen Außenpolitik umzusetzen. Amstutz geht der Frage nach, wie dieser Grundsatz in der Praxis umgesetzt wurde, und zwar in Fragen, die von der weltweiten Armut bis zur Außenpolitik gegenüber Israel reichen, wobei er den Erfolgen und Misserfolgen der Evangelikalen auf der globalen Bühne besondere Aufmerksamkeit schenkt.