
Experimental Translation: The Work of Translation in the Age of Algorithmic Production
Die Geschichte und Zukunft einer alternativen, oppositionellen Übersetzungspraxis.
Die Bedrohung durch die maschinelle Übersetzung hat einer alternativen, experimentellen Übersetzungspraxis den Weg geebnet, die über traditionelle Paradigmen nachdenkt und sie angreift. So wie die Fotografie einen Bruch in der künstlerischen Praxis mit der Bedrohung einer absoluten Treue zum Realen einleitete, hat die maschinelle Übersetzung den menschlichen Übersetzern paradoxerweise die Freiheit gegeben, sich zu irren, abzuweichen, das Original zu verfälschen und Schöpfung und Nachahmung durch Cyborg-Collage und Aneignung zu verwischen.
In sieben Kapiteln werden sieben klassische „Verfahren“ der Übersetzungstheorie und -pädagogik neu vorgestellt: Entlehnung, Calque, wörtliche Übersetzung, Transposition, Modulation, Äquivalenz und Adaption, wobei sie für die materiellen politischen und poetischen Belange der heutigen Zeit aktualisiert werden. Jedes Kapitel verbindet Überlegungen aus der Übersetzungswissenschaft und der experimentellen Literatur mit praktischen Anleitungen, mit experimentellen Übersetzungs-„Verfahren“, die man zu Hause oder im Ausland ausprobieren kann, im Klassenzimmer, im Labor, im Garten, im Tanzsaal, in der Stadt, in der Küche, in der Bibliothek, im Einkaufszentrum, im Supermarkt, im Zug, im Bus, im Flugzeug, in der Post, im Radio, auf dem Telefon, auf dem Computer und im Internet.