
External Governance as Security Community Building: The Limits and Potential of the European Neighbourhood Policy
Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) sollte ursprünglich "einen Ring von Freunden um die Union herum schaffen, von Marokko bis Russland und dem Schwarzen Meer" (Prodi, 2002).
Heute zeigt jedoch die sich ständig verschlechternde Sicherheitslage in der Region deutlich, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde. Angesichts der Kriege in der Ukraine, in Syrien und in Libyen kann die Nachbarschaft der Union besser als "Feuerring" bezeichnet werden.
Bedeutet dies, dass die Politik gescheitert ist und dass eine alternative Politik gegenüber den Nachbarn der EU erforderlich ist? Oder sollten diese Entwicklungen als vorübergehende Rückschläge betrachtet werden, die durch externe Faktoren verursacht werden, auf die die EU keinen Einfluss hat? Durch einen Vergleich der EU-Politik gegenüber ihren östlichen und südlichen Nachbarn versucht dieser Band, solche übergreifenden Fragen zu beantworten. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die EU nach wie vor eine potenzielle Rolle bei der Gewährleistung der regionalen Sicherheit spielen kann, dass diese Rolle aber auch Gefahr läuft, zunehmend untergraben zu werden, wenn sie nicht zunehmend die umfassenderen geostrategischen Realitäten in beiden Regionen berücksichtigt.