
Family and Feuding at the Court of James I: The Lake and Cecil Scandals
Anfang 1618 beschuldigte Anne Cecil (geb. Lake), Lady Roos, Frances Cecil, Gräfin von Exeter, Ehebruch und Inzest mit ihrem Ehemann, dem Stiefenkel der Gräfin, William Cecil, Lord Roos, begangen zu haben. Die Gräfin hatte zweimal versucht, sie zu vergiften, zunächst mit einem vergifteten Einlauf und später mit einem vergifteten Rosensirup. Mit Hilfe der Gräfin floh Lord Roos heimlich aus England ins katholische Italien und ließ seine Frau und Familie zurück. Nun plante die mörderische Gräfin erneut, Lady Roos zu vergiften, und vielleicht auch ihren Vater, Sir Thomas Lake, den Staatssekretär des Königs. Die Gräfin wies diese sensationellen Anschuldigungen vehement zurück, fiel vor dem König auf die Knie und bat um Gerechtigkeit und Wiederherstellung ihrer beschädigten Ehre. Die Anschuldigungen und die Verteidigung der Gräfin wurden schnell zu einem öffentlichen Skandal. Der König und der Rat untersuchten die Angelegenheit und ordneten an, die Angelegenheit vor dem Gericht der Sternenkammer zu klären. Die Familien Lake und Cecil verklagten und verklagten sich gegenseitig wegen Verleumdung. Die Prozesse erregten großes Aufsehen, nicht zuletzt, weil Lakes Position als Sekretär auf dem Spiel stand und weil König James beschloss, dem biblischen König Salomon nachzueifern und selbst als Richter aufzutreten.
Die Fehde und die verwickelten Skandale sind nicht nur eine sensationelle Lektüre, sondern bieten auch unerforschte Einblicke in die Kultur, Gesellschaft und Politik des jakobinischen Englands. Es handelte sich um Ereignisse mit durchschlagendem Nachhall und tiefgreifenden Auswirkungen auf den jakobinischen Hof, die sowohl die innere als auch die äußere Sphäre betrafen.
Johanna Luthman untersucht die Skandale zum ersten Mal im Detail. Unter Verwendung einer Vielzahl von Methoden und kritischen Blickwinkeln, einschließlich derer aus der Medizin- und Geschlechtergeschichte, und einer Analyse mehrerer Gerichtsfälle, die bisher noch nicht untersucht wurden, zeigt Luthman, wie wichtig es ist, die Geschichte dieser Skandale in das Verständnis der komplexen und gespannten Welt des Hofes von König James VI. einzubeziehen. Auf diese Weise bietet das Buch neue Perspektiven für das Verständnis der Epoche und wird zur Pflichtlektüre für alle, die sich für die jakobinische Geschichte sowie für die Geschichte von Geschlecht, Familie, Medizin und Skandalen im Allgemeinen interessieren.