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Fantasy, Online Misogyny and the Manosphere: Male Bodies of Dis/Inhibition
Nominiert für den Gradiva(R) Award 2022!
Dieses Buch ist die erste eingehende Studie über Online-Frauenfeindlichkeit und die Manosphäre aus einer psychoanalytischen Perspektive.
Der Autor argumentiert, dass die Männer der Manosphäre widersprüchliche Gedanken, Wünsche und Fantasien über Frauen haben, die Frauenfeindlichkeit einschließen, aber auch darüber hinausgehen. Sie befinden sich in einem Zustand der Enthemmung: hin- und hergerissen zwischen (un)bewussten Kräften und Phantasien, die ausbrechen und gegen die sie sich wehren. Die Enthemmung zeigt sich in Selbstviktimisierung und defensiver Apathie ebenso wie in toxischer Handlungsfähigkeit und symbolischer Macht und äußert sich im Begehren und Hass auf andere Körper. Der Text stützt sich auf die psychoanalytischen Denker Klaus Theweleit, Elisabeth Young-Bruehl, Jessica Benjamin und Wilhelm Reich, um detaillierte Analysen der Gemeinschaften innerhalb der sogenannten Manosphäre zu präsentieren, darunter Incels, Men Going Their Own Way (MGTOW), alt-right YouTuber und NoFap-Nutzer. Ausgehend von breiteren Diskussionen über den Status der Sexualität in der zeitgenössischen neoliberalen Technokultur seit der sexuellen Revolution der späten 1960er Jahre wird beleuchtet, wie Sexualität, Rassismus und Bilder vom weißen männlichen Körper die Fantasien und Affekte vieler Männer im Internet und darüber hinaus prägen.
Online Misogyny and the Manosphere ist eine wichtige Ressource für Akademiker aus verschiedenen Bereichen wie Psychoanalyse, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Internetforschung, Männlichkeitsforschung und mehr, da es einen einzigartigen theoretischen Rahmen bietet, um zu verstehen, wie die heutige Zunahme der Online-Frauenfeindlichkeit mit der Alt-Right und dem Faschismus zusammenhängt.