
Fantasy and Science Fiction Medievalisms: From Isaac Asimov to A Game of Thrones
Von der Werbung über Vergnügungsparks und Themenrestaurants bis hin zu Renaissancemessen ist die Populärkultur des einundzwanzigsten Jahrhunderts übersät mit Neuinterpretationen des Mittelalters. Sie sind jedoch nirgends so präsent wie in den Filmen, Fernsehserien, Büchern und Videospielen der spekulativen Genres Fantasy und Science Fiction.
Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"- und "Der Hobbit"-Filmtrilogien und George R. R. Martins multimediale "Game of Thrones"-Franchise sind nur zwei der bekanntesten und erfolgreichsten Fantasy-Konglomerate der letzten Jahrzehnte.
Das Mittelalter wird oft als definierendes Merkmal der Fantasy und als Gegenpol zur Science Fiction verstanden, aber solche Konstruktionen unterschätzen bei weitem die Komplexität beider Genres und ihrer Wechselwirkungen. Der Begriff "Mittelalter" hat in der Fantasy und der Science Fiction mehrere Bedeutungen, die sich mit den Konventionen des Genres verschieben und die ihre eigenen Veränderungen mit sich bringen, wenn sich Autoren und Publikum mit der jüngeren und tieferen Vergangenheit auseinandersetzen.
Frühere Bände haben sich mit der Art und Weise befasst, wie die zeitgenössische Populärkultur das Mittelalter neu interpretiert, und dabei breite Übersichten geboten, aber keiner berücksichtigt Fantasy, Science Fiction oder beides zusammen. Der fokussierte Ansatz dieser Sammlung bietet einen gezielten Zugang zu den unzähligen Mediävismen der modernen Populärkultur.
Durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Genre bzw. den Genres erkennt dieses Buch an, dass die kreativen Texte und Praktiken des Mittelalters nicht im luftleeren Raum entstehen, sondern von vielfältigen kulturellen Kräften und Anliegen geprägt sind; der Mediävismus hat nie nur mit dem Mittelalter zu tun.