Bewertung:

Das Buch befasst sich mit der komplexen und nuancierten Natur des Rassismus und kritisiert die vorherrschenden Vorstellungen von Farbenblindheit und weißer Vorherrschaft. Es greift verschiedene Themen und Beispiele aus unterschiedlichen Kontexten auf, um zu untersuchen, wie Rassismus sowohl offen als auch subtil aufrechterhalten wird. Obwohl das Buch wertvolle Einsichten vermittelt und zum kritischen Denken anregt, empfanden einige Leser die Verallgemeinerungen des Autors zum Thema Rassismus manchmal als zu simpel.
Vorteile:⬤ Führt eine umfassende und anspruchsvolle Diskussion über Rassismus und Farbenblindheit.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke und Kritik an transnationalen und historischen Perspektiven auf Rassismus.
⬤ Ermutigt die Leser, kritisch über ihre Wahrnehmung von Ethnie und Rassismus nachzudenken.
⬤ Die Autorin beweist Mut, indem sie ein tabuisiertes und kontroverses Thema anpackt.
⬤ Einige Rezensenten waren der Meinung, dass die Verallgemeinerungen des Autors über Rassismus und weiße Menschen zu stark vereinfacht sind.
⬤ Die Länge und Komplexität der Einleitung könnte für einige Leser abschreckend sein.
⬤ Bestimmte Behauptungen in dem Buch schienen nicht nuanciert genug zu sein, insbesondere in Bezug auf die Beweggründe des Einzelnen im Zusammenhang mit Rassismus.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Colorblind Tools: Global Technologies of Racial Power
Eine Studie über Anti-Schwarzsein und weiße Vorherrschaft auf vier Kontinenten zeigt, dass Farbenblindheit weder neu noch eine Unterart der rassistischen Ideologie ist, sondern eine konstitutive Technologie des Rassismus.
In Colorblind Tools bietet Marzia Milazzo eine transnationale Darstellung von Anti-Schwarzsein und weißer Vorherrschaft, die sich gegen die vorherrschende Betonung des historischen Wandels wendet, der die aktuelle Rassentheorie durchdringt. Sie behauptet, dass diese Betonung des Wandels entscheidende Lektionen aus der Vergangenheit verpasst.
Durch die Zusammenstellung eines umfangreichen Archivs von Texten über Ethnie, die in Brasilien, Kuba, Mexiko, Panama, den Vereinigten Staaten und Südafrika in verschiedenen Disziplinen und Genres entstanden sind, deckt Milazzo transnationale Kontinuitäten im strukturellen Rassismus und im Diskurs über weiße Vorherrschaft von den Anfängen der kolonialen Moderne bis in die Gegenwart auf. Dabei spürt sie der globalen Wirkungsweise dessen nach, was sie als "colorblind tools" bezeichnet: Technologien und Strategien, die die weiße Vorherrschaft sowohl tarnen als auch reproduzieren. Ob sie nun Rijno van der Riets Verteidigung der Sklaverei in der Kapkolonie, die Diskurse über Rassenmischung in der lateinamerikanischen Eugenik und ihren Widerhall in der zeitgenössischen Theorie, die Fallstricke des weißen "Antirassismus" oder die indigenistische Ästhetik der Chicana untersucht, Milazzo zeigt, wie Weiße kollektiv den Rassismus verleugnen, um ihre Macht über nationale Grenzen hinweg aufrechtzuerhalten, und wie antischwarze und farbenblinde Logiken sogar in einigen dekolonialen Literaturen reproduziert werden können. Milazzos bahnbrechende Studie beweist, dass Farbenblindheit weder neu ist, noch eine Unterart der rassistischen Ideologie oder ein Kennzeichen unserer Zeit. Sie ist eine konstitutive Technologie des Rassismus - ein Werkzeug, ohne das der Meister nicht auskommt.