Bewertung:

Das Buch ist eine detaillierte Erforschung der Auswirkungen von Farbe auf Psychologie und Physiologie, mit historischem Kontext und einem wissenschaftlichen Ansatz, auch wenn er einigen Lesern veraltet vorkommen mag.
Vorteile:Das Buch ist sehr informativ und gut lesbar und präsentiert bahnbrechende Ideen über die Auswirkungen von Farben auf den Körper. Es bietet eine breite Palette von Themen im Zusammenhang mit Farbe, einschließlich ihrer psychologischen und biologischen Reaktionen. Es wird für Designer und Farbtherapeuten empfohlen.
Nachteile:Viele Leser finden das Buch etwas veraltet und sind mit einigen Sichtweisen nicht einverstanden, insbesondere in Bezug auf Geschlecht und Ethnie. Es entspricht möglicherweise nicht den Erwartungen derjenigen, die einen praktischen Leitfaden über Farbe in der Kunst oder evidenzbasierte Forschung suchen. Einige Abschnitte werden als übermäßig mystisch empfunden.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Color Psychology and Color Therapy: A Factual Study of the Influence of Color on Human Life
2013 Nachdruck der Ausgabe von 1950. Vollständiges Faksimile der Originalausgabe, nicht mit optischer Erkennungssoftware reproduziert. Der amerikanische Schriftsteller Faber Birren widmete sein Leben der Farbe und ihrer Wirkung auf das menschliche Leben. Nachdem er rund 25 Texte zu diesem Thema verfasst hat, kann man mit Sicherheit sagen, dass sein Werk bei Farbexperten und Psychologen in aller Welt hoch angesehen ist. Birren konzentriert sich in seiner Arbeit vor allem darauf, wie Menschen Farben wahrnehmen und wie sie darauf reagieren. Er schreibt: "Gut riechende Farben sind Rosa, Flieder, Orchidee, kühles Grün und Aquablau." Birren untersucht die Arbeit mehrerer Ärzte, Wissenschaftler und Mediziner, vor allem des deutschen Psychoanalytikers und Arztes Felix Deutsch, dessen Erkenntnisse nicht nur ein wichtiges Licht auf die medizinische Praxis in Bezug auf Farben werfen, sondern auf die gesamte Psychologie der Farben. Birren stellt fest, dass eine Person, die wärmere Farben wie Rot- und Orangetöne bevorzugt, sich ihres sozialen Umfelds wahrscheinlich stärker bewusst ist. Er bezeichnet diese als "warme Farben dominierende Personen". Menschen, die kühlere Farben wie Blau- und Grüntöne bevorzugen, werden dagegen allgemein als "kalte farbdominante Personen" eingestuft und haben Schwierigkeiten, sich an neue Umgebungen und Situationen anzupassen. Durch die Einteilung der Menschen in verschiedene Kategorien auf der Grundlage ihrer Farbpräferenzen ist Birren in der Lage, ein besseres Verständnis für ihre Persönlichkeiten und Eigenschaften zu entwickeln.
Ein Experiment, das Birren in seinem Text mit freundlicher Genehmigung von Kurt Goldstein durchführt, besteht darin, dass eine Versuchsperson mit geschlossenen Augen vor einer schwarzen Wand steht und die Arme ausstreckt, um die Wand vor sich zu berühren. Wenn die Versuchsperson von einer warmen Farbe, wie z. B. Rot, beeinflusst wird, entfernen sich ihre Arme voneinander, während sie unter dem Einfluss einer kühleren Farbe, wie z. B. Grün oder Blau, ihre Arme näher zusammenführt, auch wenn die Reaktion nur subtil ist. Ich finde dieses Experiment, so einfach es auch ist, faszinierend, da es die starken Auswirkungen von Farben auf unseren Geist und Körper verdeutlicht. Birren unterscheidet nicht nur die Unterschiede im Charakter der Menschen durch den Einsatz der Farbpsychologie, sondern geht auch auf die Auswirkungen ein, die Farben auf psychisch Kranke haben können. Dieser Abschnitt war der interessanteste und beinhaltete eine Reihe komplexer Experimente, wie z. B. die Entdeckung, welche neurologischen Störungen mit welchen Farben verbunden sind. Dank der Arbeit von Hans Huber konnte nachgewiesen werden, dass Patienten mit manischen Tendenzen die Farbe Rot, ein Symbol für Blut und Wut, bevorzugten. Hysterische Patienten waren empfindlicher für Grün, "vielleicht als Flucht", die Farbe, die mit paranoiden Personen in Verbindung gebracht wurde, war Braun und Schizophrene sind empfindlich für Gelb. Birren stellt fest, dass Personen, die unter "nervösen (neurotischen) und geistigen (psychotischen) Störungen leiden, stark von Farben beeinflusst werden und auf sie ansprechen".
Deshalb wird Farbe für sie viel bedeutsamer und wirkt auf sie ganz anders als auf Menschen ohne solche neurologischen Störungen. Kapitel 12 "Neurotiker und Psychotiker" ist das überzeugendste Kapitel des Textes, da es sich auf mein Dissertationsthema bezieht. Nachdem ich Mühe hatte, Texte zu finden, die für mein Forschungsthema spezifisch sind, waren dieser Text und sein Inhalt eine willkommene Entdeckung, und ich werde mich bei meinen weiteren Forschungen auf Birrens Werk beziehen.