Bewertung:

Das Buch „Faustian Bargain“ von Ian Ona Johnson untersucht die wenig bekannte Partnerschaft zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg und bietet eine gründliche und gut recherchierte Darstellung ihrer militärischen und politischen Zusammenarbeit. Während der Inhalt für seine Tiefe und die Beleuchtung eines bedeutenden, aber oft übersehenen Aspekts der Geschichte gelobt wird, weisen viele Leser auf die kleine Schriftgröße des Buches als wesentlichen Nachteil hin, der das Lesen erschwert. Insgesamt wird es als bedeutender Beitrag zur Geschichtswissenschaft über den Zweiten Weltkrieg angesehen.
Vorteile:⬤ Gut recherchierter und detaillierter Bericht über die sowjetisch-deutsche Zusammenarbeit
⬤ bietet neue Einblicke und Informationen über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in der Zwischenkriegszeit
⬤ zugänglicher Schreibstil
⬤ stellt das Vertrauen in die wissenschaftliche Forschung wieder her
⬤ ausgezeichnete Organisation und Klarheit
⬤ für Liebhaber der Militärgeschichte und allgemeine Leser gleichermaßen empfohlen.
⬤ Die Schriftgröße ist zu klein, was das Lesen erschwert
⬤ einige Behauptungen werden als voreingenommen oder zu traditionell angesehen
⬤ die enthaltenen Karten werden als zu vereinfacht angesehen
⬤ einige Leser haben kleinere sachliche Ungenauigkeiten bemerkt, wie z.B. die Darstellung bestimmter Flugzeuge und Ereignisse.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Faustian Bargain: The Soviet-German Partnership and the Origins of the Second World War
Als Nazi-Deutschland am 1. September 1939 in Polen einmarschierte und damit den Zweiten Weltkrieg auslöste, schien seine Armee unaufhaltsam zu sein. Die Luftwaffe bombardierte Städte im ganzen Land, und fünfzig Divisionen der Wehrmacht überquerten die Grenze. Doch nur zwei Jahrzehnte zuvor, am Ende des Ersten Weltkriegs, war Deutschland eine völlig unterlegene Militärmacht gewesen. Ausländische Truppen besetzten sein industrielles Kernland, und der Vertrag von Versailles reduzierte die gepriesene deutsche Armee des Ersten Weltkriegs auf einen Bruchteil ihrer Größe und verbot ihr die Entwicklung neuer Militärtechnologien. Als Hitler 1933 an die Macht kam, waren diese Beschränkungen noch in Kraft. Bis 1939 verfügte er jedoch über eine Streitmacht von 4,2 Millionen Mann, die mit den modernsten Waffen der Welt ausgerüstet war. Wie konnte es zu dieser fast wundersamen Wende kommen?
Die Antwort liegt in Russland. In den Jahren unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg und über ein Jahrzehnt lang gingen das deutsche Militär und die Sowjetunion - obwohl sie Todfeinde waren - eine Partnerschaft ein, die darauf abzielte, die Ordnung in Europa umzustürzen. Im Mittelpunkt der Vereinbarung stand die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit, die zur Einrichtung eines Netzes von Militärstützpunkten und Industrieanlagen auf sowjetischem Boden führte. Durch das Bündnis, das mehr als ein Jahrzehnt andauerte, erhielt Deutschland die Möglichkeit, seine Armee wiederaufzubauen. Im Gegenzug erhielt die Sowjetunion wichtige militärische, technologische und wirtschaftliche Unterstützung. Beide wurden wieder zu Militärmächten, die zu einer Massenvernichtung fähig waren, die sich schließlich gegeneinander richtete.
Auf der Grundlage von Archiven in fünf Ländern, darunter neue Sammlungen freigegebener russischer Dokumente, bietet The Faustian Bargain die endgültige Erkundung eines schattenhaften, aber schicksalhaften Bündnisses.