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Enmity and Violence in Early Modern Europe (Carroll Stuart (University of York))
In dieser originellen Studie verändert Stuart Carroll unser Verständnis von Europa zwischen 1500 und 1800, indem er untersucht, wie gewöhnliche Menschen über ihre Feinde und die daraus resultierende Gewalt dachten. Feindschaft, ein Zustand oder ein Gefühl gegenseitiger Ablehnung oder Feindschaft, wurde während des Übergangs zur Moderne zu einem großen sozialen Problem.
Er untersucht, wie die Menschen das Recht nutzten, wie sie ihre Feindschaft charakterisierten und wie sie ihr Gefühl für Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit zum Ausdruck brachten. Anhand der Beispiele des frühneuzeitlichen Italiens, Deutschlands, Frankreichs und Englands wird gezeigt, wann und warum alltägliche Feindseligkeiten eskalierten und welche Versuche der Staat unternahm, die daraus resultierende Gewalt zu kontrollieren und sogar auszunutzen.
Dieses Buch untersucht auch den kommunalen und religiösen Druck zum Frieden und wie Vorstellungen von guter Nachbarschaft und ziviler Ordnung schließlich dazu beitrugen, das Vertrauen in den Staat zu stärken. Letztlich ist die Feindschaft kein Relikt der Vergangenheit, sondern eine der größten Herausforderungen für die heutige liberale Demokratie.