Bewertung:

Das Buch „Fieldnotes: Anthropology in the Raw“, herausgegeben von Roger Sanjek, befasst sich mit der übersehenen Bedeutung von Feldnotizen in der Ethnologie und erörtert die Herausforderungen bei der Aufzeichnung und Weitergabe dieser Notizen. Es wird aufgezeigt, wie Feldnotizen, die oft als Rohdaten betrachtet werden, selten weitergegeben oder gelehrt werden, was zu einem Verlust wertvoller ethnografischer Erkenntnisse führt. Die Autorinnen und Autoren beleuchten die Geheimniskrämerei beim Schreiben von Feldnotizen und die Angst vor Kritik, die Anthropologen davon abhält, ihre Erfahrungen zu teilen.
Vorteile:Das Buch erfüllt einen seit langem bestehenden Bedarf, indem es die Bedeutung von Feldnotizen und den Prozess ihres Schreibens hervorhebt. Es wird gelobt, weil es erörtert, wie das regelmäßige Führen von Feldnotizen den Schreibprozess für Dissertationen und Publikationen unterstützen kann. Die Erkenntnisse, die hier vermittelt werden, sind sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Anthropologen von Nutzen und fördern ein besseres Verständnis für die einzigartigen Methoden der Disziplin.
Nachteile:Der Text spiegelt die Frustration über den mangelnden Austausch und die fehlende Lehre in Bezug auf Feldnotizen in der Anthropologie wider. Er weist darauf hin, dass viele Anthropologen ihre Feldnotizen nicht wertschätzen oder posthum aufbewahren, was zu einem potenziellen Datenverlust führt. Darüber hinaus besteht eine unterschwellige Angst vor Kritik, die davon abhält, offen über die Schwächen zu sprechen, die oft in frühen Feldnotizen zu finden sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Fieldnotes
Dreizehn renommierte Anthropologen beschreiben, wie sie die einzigartigen Formen des Schreibens, die sie im Feld produzieren, erstellen und verwenden. Sie erörtern auch die Feldnotizen bahnbrechender Persönlichkeiten - Frank Cushing, Franz Boas, W.
H. R.
Rivers, Bronislaw Malinowski und Margaret Mead - und analysieren Feldnotizen im Verhältnis zu anderen Textsorten, insbesondere Ethnografien. In seiner Konzeption einzigartig, leistet dieser Band einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen Debatten über Schreiben, Texte und Reflexivität in der Anthropologie.