
Female emancipation and male oppression in Afghanistan. Fact and fiction in Nadia Hashimi's The Pearl That Broke Its Shell" (2014)"
Essay aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Anglistik - Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vielfältigen Reflexionen über Heimatverlust und Migration sind in den Vertreibungsgeschichten komplex: Englisch, Beschreibung: Die vielfältigen Reflexionen von Heimatverlust oder Migration sind in den Vertreibungsgeschichten und -narrativen komplex, weil sie schwierige, nicht nachvollziehbare Reisen und Erfahrungen der beteiligten Migranten und Flüchtlinge beinhalten. Dies betrifft derzeit auch die größte Religionsgemeinschaft, die weltweit mit massiven Migrationsbewegungen verbunden ist - die Muslime.
Die meisten muslimischen Einwanderer, die nach Europa, Kanada oder in die Vereinigten Staaten kommen, bringen ihre nationale, kulturelle, religiöse und vor allem ihre persönliche Vergangenheit mit, die zusammengenommen eine ideale Grundlage für die Erzählung ihrer Geschichten bilden. Noch schlimmer ist es, dass die Menschen Afghanistan derzeit nicht verlassen können, nachdem die Taliban 2021 wieder an die Macht gekommen sind. Die meisten Afghanen, die versuchen, aus ihrem Mutterland zu fliehen, tragen klassische koloniale oder postkoloniale Themen wie Verlust, Vertreibung, Verschiebung, Grenzüberschreitung, Exil, Diaspora und Heimat mit sich.
Diese sind - wie im Falle der weiblichen Charaktere - oft mit Intoleranz, Geschlechterungerechtigkeit oder der minderwertigen Rolle der Frau in der muslimischen Welt verbunden, was sich gegenwärtig auch in den anhaltenden Protesten gegen das Mullah-Regime im Iran zeigt. Nadia Hashimis Roman "Die Perle, die ihre Schale zerbrach" (2014) spielt vor einem anderen Hintergrund und reflektiert die Notwendigkeit, vor dem Hintergrund der Scharia in Afghanistan zu bleiben.
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen (neben anderen Frauen) zwei Frauenfiguren namens Shekiba und Rahima. Beide sind Familienmitglieder aus verschiedenen Zeitepochen, deren weibliche Rolle und Kampf vor dem historischen, kulturellen und religiösen Hintergrund Afghanistans angesiedelt ist.
Der Roman kann in Teilen als literarische Ergänzung zu Khaled Hosseins "The Kite Runner" (2003) oder Nadeem Aslams "The Wasted Vigil" (2008) gesehen werden, da beide Romanautoren ihre Figuren ebenfalls vor einem afghanischen Hintergrund ansiedeln.