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Feminism and Art in Postwar Italy: The Legacy of Carla Lonzi
Carla Lonzi, eine bekannte Kunstkritikerin der 1960er Jahre, verließ 1970 die Kunstwelt, um Rivolta Femminile zu gründen, ein bahnbrechendes feministisches Kollektiv in Italien. Dieses Buch trennt jedoch nicht zwischen der Koryphäe der Kunstwelt und der Aktivistin, sondern betrachtet die beiden zusammen.
Es zeigt, dass Lonzi zwar die Kunst ablehnte, aber dennoch artikulierte, wie feministische Räume und Gemeinschaften aus der Kreativität Kraft schöpften. Die Autorinnen dokumentieren die künstlerischen und feministischen Kreise im Italien der Nachkriegszeit, einer Zeit, die sowohl von radikalem Protest als auch von avantgardistischer Ästhetik geprägt war, und verwenden dazu Primär- und Archivquellen, die noch nie ins Englische übersetzt wurden. Sie zeichnen Lonzis tiefe Verbindungen zur einflussreichen italienischen Arte Povera-Bewegung nach und erforschen ihre komplizierte Beziehung zu Künstlerinnen der Zeit, wie Carla Accardi und Suzanne Santoro.
Carla Lonzis schriftliches Werk und ihr Aktivismus stellen eine wichtige, aber bisher übersehene feministische Intervention in die traditionelle Kunstgeschichte jenseits des anglo-amerikanischen Kanons dar. Dieses Buch ist eine zeitgemäße und dringende Ergänzung zu unserem Verständnis von radikaler Politik, separatistischem Feminismus und Kunstkritik in der Nachkriegszeit.