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Festivals of Freedom: Memory and Meaning in African American Emancipation Celebrations, 1808-1915
Mit der Abschaffung des transatlantischen Sklavenhandels im Jahr 1808 begannen viele Afroamerikaner, einen Tag der öffentlichen Danksagung zu fordern, um diesen wichtigen Schritt in die Freiheit zu würdigen.
Im darauf folgenden Jahrhundert bauten schwarze Führer auf dieser Grundlage auf und schufen mit ihren Feiern zum Ende der Sklaverei im Bundesstaat New York, auf den britischen Westindischen Inseln und schließlich in den gesamten Vereinigten Staaten eine unverwechselbare und lebendige Tradition. In dieser aufschlussreichen Studie untersucht Mitch Kachun die vielfältigen Funktionen und umstrittenen Bedeutungen, die die afroamerikanischen Emanzipationsfeiern von der Abschaffung des Sklavenhandels bis zum fünfzigsten Jahrestag der Emanzipation in den USA umgeben.
Jahrestag der Befreiung von der Sklaverei und anderen nationalistischen Ritualen in den USA ausgeschlossen, nutzten schwarze Aktivisten diese Feste der Freiheit, um den Aufbau von Gemeinschaften und die Erhebung der Ethnie zu fördern. Kachun zeigt, dass diese jährlichen Rituale zwar dazu beitrugen, die Afroamerikaner als Volk zu definieren, indem sie das Gefühl einer gemeinsamen Geschichte, eines gemeinsamen Erbes und einer gemeinsamen Identität förderten, dass sie aber auch Orte der Zweideutigkeit und des Konflikts waren. Freiheitsfeiern dienten als Anlässe für Debatten über die Repräsentation der Schwarzen in der Öffentlichkeit, für Kämpfe um die Führung der Gruppe und für Auseinandersetzungen über das kollektive Gedächtnis und seine Bedeutung.
Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen in afroamerikanischen Zeitungen und Redetexten zeichnet dieses Buch eine wichtige, wenn auch oft übersehene Tradition in der afroamerikanischen politischen Kultur nach und behandelt wichtige Fragen zur Beteiligung der Schwarzen am öffentlichen Leben. Indem es die Ursprünge der öffentlichen Gedenkfeiern schwarzer Amerikaner beleuchtet, trägt es auch dazu bei zu erklären, warum in den letzten Jahren zunehmend Forderungen laut wurden, den Juneteenth-Gedenktag der Emanzipation zu einem amerikanischen - und nicht nur afroamerikanischen - Gedenktag zu machen.