Bewertung:

In den Rezensionen wird das Buch, das die Geschichte des Fetischismus und seine Beziehung zur Mode behandelt, unterschiedlich beurteilt. Während einige Leser es informativ und gut recherchiert fanden, waren andere der Meinung, dass es ihm an Tiefe fehlte, insbesondere was die Analyse und den fotografischen Inhalt betrifft.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, informativ und bietet einen breiten Überblick über das Thema. Die Leserinnen und Leser schätzten den historischen Kontext und die Erforschung der bekannten Fetische. Akademisch Interessierte fanden es für ihr Studium nützlich.
Nachteile:Viele Rezensenten kritisierten, das Buch sei oberflächlich und es fehle an einer gründlichen Analyse. Einige bemängelten insbesondere, dass Themen wie die Domina-Kultur nicht so detailliert behandelt wurden, wie sie es erwartet hatten. Auch die Qualität der Fotos wurde als enttäuschend bezeichnet, einige seien unscharf und nicht hilfreich. In einigen Kommentaren wurde bemängelt, dass das Buch veraltet sei und nicht die aktuellen Trends in Sachen Fetisch und Mode widerspiegele.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Fetish: Fashion, Sex & Power
Perverse Stiefel, Korsetts, Unterwäsche als Oberbekleidung, Second-Skin-Kleidung aus Gummi und Leder, Uniformen, Körperpiercing.... Auf den Laufstegen der Modewelt ist heute alles zu sehen, was der Traum eines Fetischisten ist. Manche halten Fetischmode für ausbeuterisch und frauenfeindlich, andere interpretieren sie als positives amazonenhaftes Statement - Couture Catwoman. Doch die Verbindung zwischen Mode und Fetischismus geht weit über ein paar Couture-Kollektionen hinaus. In den letzten dreißig Jahren hat die Ikonographie des sexuellen Fetischismus zunehmend Eingang in die Populärkultur gefunden. Vor Michelle Pfeiffers Catwoman gab es Mrs. Peel, die Heldin der Fernsehserie "The Avengers" aus den 1960er Jahren, die einen schwarzen Ledercatsuit trug, der einem echten Fetischkostüm nachempfunden war. Auch Straßenstile wie der Punk und der schwule "Leatherman"-Look zeugen vom Einfluss des Fetischismus.
Das Konzept des Fetischismus hat in letzter Zeit in der kritischen Betrachtung der kulturellen Konstruktion von Sexualität an Bedeutung gewonnen. Bislang hat sich jedoch kein Wissenschaftler mit fundierten Kenntnissen der Modegeschichte mit den eigentlichen Kleidungsfetischen befasst. Auch die historische Beziehung zwischen Mode und Fetischismus wurde bisher nicht ernsthaft erforscht, obwohl sich die erotischen Stile stark verändert haben und der "Sexual Chic" immer auffälliger geworden ist.
Die Kulturhistorikerin Valerie Steele hat einen Großteil ihrer Karriere der Erforschung der Beziehung zwischen Kleidung und Sexualität gewidmet und ist in einzigartiger Weise qualifiziert, dieses Buch zu schreiben. Anhand einer Vielzahl von Belegen aus Pornografie, Psychologie und Geschichte sowie von Interviews mit Personen, die sich mit sexuellem Fetischismus, Sadomasochismus und Cross-Dressing beschäftigen, beleuchtet Steele die komplexe Beziehung zwischen Aussehen und Identität. Auf der Grundlage jahrelanger Forschung erklärt ihr Buch Fetisch: Mode, Sex & Macht, wie ein Paradigmenwechsel in der Einstellung zu Sex und Gender das Phänomen der Fetischmode hervorgebracht hat.
"Steele ist für das Fetisch-Dressing das, was Anne Rice für die Vampire ist", schreibt Christa Worthington von der Zeitschrift Elle, "die intellektuelle Interpretin von... Wünschen, die wir nicht kennen." Laut Steele zeigt der Fetischismus, dass die menschliche Sexualität nie nur eine Frage des natürlichen Verhaltens ist; die Fantasie spielt immer eine wichtige Rolle. Steele gibt provokante Antworten auf Fragen wie: Warum gilt Schwarz als die sexieste Farbe? Ist Fetischismus die Norm für Männer? Spiegelt sich in der Fetischmode die Angst vor Aids wider? Und warum lieben so viele Menschen Schuhe?