Bewertung:

Das Buch untersucht die Bedeutung der Gospelmusik in der christlichen Praxis, insbesondere in afroamerikanischen Gemeinschaften, und betont ein respektvolles Verständnis ihrer Erfahrungen durch eine intensive Auseinandersetzung mit persönlichen Erzählungen. Es wird jedoch kritisiert, dass es möglicherweise an kulturübergreifenden Perspektiven mangelt und in der Sichtweise eines weißen Autors verwurzelt ist.
Vorteile:⬤ Die Autorin nähert sich der christlichen Ontologie und Erkenntnistheorie mit Respekt.
⬤ Der Schwerpunkt liegt auf persönlichen Geschichten und ausführlichen Zitaten aus Interviews, die für Tiefe und Authentizität sorgen.
⬤ Es wird als ein sympathisches und qualitativ hochwertiges Werk angesehen, das sich mit ethischen Problemen auseinandersetzt, mit denen Forscher konfrontiert sind.
⬤ Kritik wird an der Perspektive des Autors geübt, der als Weißer die Erfahrungen afroamerikanischer Gemeinschaften interpretiert.
⬤ Einige Rezensenten argumentieren, der Autor vernachlässige bedeutende afrikanische Verbindungen und kulturübergreifende Kontexte in der Gospelmusik und konzentriere sich stattdessen auf ein vages Konzept der Transzendenz.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Fire in My Bones: Transcendence and the Holy Spirit in African American Gospel
Die Heiligen der afroamerikanischen heiligen Gemeinschaft sagen, dass die Seele nicht die Domäne des Körpers oder des Verstandes ist, sondern die des Geistes. Und wenn der Geist den Geist berührt, erfreut sich die Seele an einer Epiphanie der Wahrheit und des Wissens.
Die Rede von Seele, Geist und Erfahrung führt den Diskurs in einen Bereich, der in der ethnografischen Forschung selten erforscht wird. Die Ethnographie hat traditionell die Begegnung mit dem subjektiven Bereich der Erfahrung vermieden - nicht nur mit der übernatürlichen Erfahrung, sondern mit der Erfahrung im Allgemeinen. In Fire in My Bones konzentriert sich Glenn Hinson auf ein einziges Evangeliumsprogramm und leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem Verständnis nicht nur des Evangeliums, sondern auch der Natur religiöser Erfahrung.
Ein wesentliches Merkmal afroamerikanischer Darbietungen ist die Überlagerung von Stimmen und die ständige Verlagerung des Schwerpunkts der Darbietung. Um diese Schichtung zu erfassen, zeigt Hinson, wie alle Teile des Gospelprogramms zusammenwirken, um ein einziges Ganzes zu formen, indem er Rede und Gesang, Darsteller und Publikum, Zeugnis, Gebet, Predigt und Gesang zu einem nahtlosen und vielschichtigen Gottesdienst verbindet: Der Gottesdienst wird zu seinem Modell, vom Eröffnungslied bis zum Schlusssegen. Persönliche Geschichten erden die Diskussion auf Schritt und Tritt, während Erfahrungsberichte die sich entfaltenden Argumente befeuern.
Fire in My Bones ist eine außergewöhnliche und originelle Erkundung von Erfahrung und Glauben in einer Gemeinschaft afroamerikanischer Christen, aber auch eine Erkundung afroamerikanischer Ästhetik, der Erforschung des Glaubens und des ethnografischen Unternehmens.