Bewertung:

Vincent Hunts Buch „Fire and Ice: The Nazis' Scorched Earth Campaign in Norway“ (Feuer und Eis: Die Kampagne der Nazis für verbrannte Erde in Norwegen) ist ein gut recherchierter und mitfühlender Bericht über eine weniger bekannte Episode des Zweiten Weltkriegs, der sich auf das Leiden der Bevölkerung in Nordnorwegen während und nach der deutschen Besetzung konzentriert. Während es durch persönliche Berichte und umfangreiche Recherchen eine intime Perspektive bietet, finden manche, dass es sich wiederholt und dass es an einem breiteren historischen Kontext fehlt. Außerdem könnte es Leser enttäuschen, die mehr militärische Action erwarten.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und sehr fesselnde Erzählung.
⬤ Gibt den Überlebenden der Finnmark eine Stimme.
⬤ Fesselnde persönliche Geschichten und emotionale Tiefe.
⬤ Beleuchtet bisher vernachlässigte Aspekte des Zweiten Weltkriegs in Norwegen.
⬤ Zugänglich für Leser ohne akademischen Hintergrund.
⬤ Einige Leser finden es repetitiv, dass Fakten mehrfach präsentiert werden.
⬤ Es fehlen detaillierte Karten und ein breiterer geopolitischer Kontext.
⬤ Enttäuscht vielleicht diejenigen, die eine militärisch orientierte Darstellung des Krieges suchen.
⬤ Einige Behauptungen werden nicht mit Gegenargumenten untermauert.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Fire and Ice: The Nazis' Scorched Earth Campaign in Norway
Als Hitler 1944 befahl, den Norden des von den Nazis besetzten Norwegens zu zerstören, wurde alles vernichtet, was für den sowjetischen Feind von Nutzen sein könnte. Häfen, Brücken und Städte wurden gesprengt und alle Gebäude in Brand gesteckt.
Fünfzigtausend Menschen wurden zwangsevakuiert - Tausende weitere flüchteten in Höhlen bei Minusgraden. Hoch über dem Polarkreis durchquert der Autor Nordnorwegen und sammelt Geschichten von verbrannter Erde: von Flüchtlingen, die auf abgelegenen Inseln verhungern, von Vätern, die nur wenige Tage vor Kriegsende erschossen wurden, von Großeltern, die durch die unerbittlichen Bombenangriffe in den Wahnsinn getrieben wurden, von Städten, die dem Erdboden gleichgemacht wurden.
Er erkundet die Überreste der Bergbunker der Lyngen-Linie in den norwegischen Alpen - wo die Alliierten ein letztes Aufbäumen der fanatischen Nazis befürchteten - und wo ausgehungerte sowjetische Kriegsgefangene, die zu schwach waren, um zu arbeiten, in Todeslagern abgeladen wurden, von denen einige in den Kannibalismus getrieben wurden. Mit Auszügen aus den Nürnberger Prozessen gegen die Generäle, die Nordnorwegen verwüsteten, und modernen Betrachtungen über die seelischen Narben, die über Generationen hinweg entstanden sind, ist dies eine Reise in das Herz eines brutalen Konflikts in einer Landschaft von intensiver natürlicher Schönheit.