Figurationen von Frankreich: Literarische Nationenbildung in Zeiten der Krise (1550-1650)

Figurationen von Frankreich: Literarische Nationenbildung in Zeiten der Krise (1550-1650) (Marcus Keller)

Originaltitel:

Figurations of France: Literary Nation-Building in Times of Crisis (1550-1650)

Inhalt des Buches:

In Figurationen von Frankreich: Literary Nation-Building in Times of Crisis (1550-1650) untersucht Marcus Keller die oft indirekten und subtilen Wege, auf denen Schlüsseltexte der frühneuzeitlichen französischen Literatur, von Joachim Du Bellays Dfense et illustration de la langue franaise bis zu Corneilles Le Cid, zur Fiktion von Frankreich als Nation beitragen. Durch seinen neuen Blick auf diese und andere Klassiker zeigt er, dass sie nicht nur die Franzosen als imaginäre Gemeinschaft erschaffen, sondern auch Schauplätze für eine scharfe Kritik des politischen und kulturellen Konstrukts sind, das dem modernen Nationalstaat zugrunde liegt.

Aktuelle Theorien der Nationalität, insbesondere die Konzepte der Nationsform und der fiktiven Ethnizität (Tienne Balibar), bilden die Grundlage für die eingehende Lektüre von Du Bellays Dfense, Ronsards Discours, d'Aubigns Tragiques, Montaigns Essays, Malherbes Oden und Corneilles Le Cid und Horace. Sie zeigen die Vorstellungskraft und die verbindende Kraft der frühneuzeitlichen Figurationen Frankreichs, die in diesem heterogenen Korpus der französischen Literatur zum Tragen kommen, mit Texten, die vom Manifest und der epischen Dichtung bis zum Essay und der Tragödie reichen. Die Studie stellt jeden Autor und jeden Text in den jeweiligen historischen Kontext und zeigt, dass die literarische Erfindung Frankreichs im 16. und 17. Jahrhundert ebenso reichhaltig wie konzeptionell innovativ ist: Du Bellay zum Beispiel entwickelt eine Vorstellung von Frankreich, indem er die französische Sprache als einen beschnittenen und veredelten Baum darstellt, während d'Aubign vorschlägt, die Franzosen als eine nukleare, aber vaterlose Familie zu betrachten. Blut fungiert in allen Texten als hochgradig aufgeladene Metapher der Nation.

Der Fokus auf die literarische Nationsbildung eröffnet neue Perspektiven auf diese kanonischen Werke und setzt sie in unerwartete und anregende Beziehungen zueinander. Figurations of France überschreitet bewusst die fiktive Grenze zwischen dem 16. und dem 17. Jahrhundert und argumentiert, dass sich die Konturen, die die frühe Neuzeit abgrenzen und sie von dem trennen, was wir als Moderne bezeichnen, im Hinblick auf die imaginäre Nationenbildung schnell aufzulösen beginnen. Letztlich plädiert das Buch für die Literatur der Frühen Neuzeit als einen kreativen und kritischen Diskurs, der unser Denken über die Nation nähren und nuancieren kann, während der postmoderne Nationalstaat durch die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkungen der Globalisierung zunehmend in Frage gestellt wird.

Herausgegeben von der University of Delaware Press. Weltweit vertrieben von Rutgers University Press.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781644531365
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2011
Seitenzahl:224

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