Bewertung:

Das Buch „Film Noir“ von Andrew Spicer ist eine umfassende Einführung in das Genre des Film Noir und bietet eine gründliche Analyse seiner Ursprünge, seiner wichtigsten Definitionen und seiner Entwicklung vom klassischen zum Neo-Noir. Das Buch ist gut gegliedert und informativ, so dass es sich sowohl für Studenten als auch für Liebhaber des Film Noir eignet.
Vorteile:⬤ Unglaublich informativ und gründlich
⬤ gut gegliedert und lesbar
⬤ bietet einen umfassenden Überblick über den klassischen und den Neo-Noir
⬤ enthält hilfreiche Listen und eine chronologische Gliederung
⬤ deckt auch den britischen Film Noir ab
⬤ nützlich für ernsthafte Filmstudenten und Fans.
⬤ Kann manchmal trocken und schwer zu lesen sein
⬤ kann ablenkende Verweise enthalten
⬤ weniger Bilder und Handlungsbeschreibungen als manche Leser vielleicht bevorzugen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Film Noir ist ein Überblick über ein oft gefeiertes, aber auch umstrittenes Filmwerk. Er erörtert den Film Noir als ein kulturelles Phänomen, dessen Geschichte umfangreicher und vielfältiger ist als die der amerikanischen Schwarz-Weiß-Krimis der vierziger Jahre.
Ein ausführliches Hintergrundkapitel ordnet den Film Noir in seinen kulturellen Kontext ein und beschreibt seine Ursprünge im deutschen Expressionismus, im französischen poetischen Realismus und in den Entwicklungen innerhalb der amerikanischen Genres Gangster-/Kriminalthriller, Horror und Gothic Romance sowie seine mögliche Beziehung zu den Veränderungen in der amerikanischen Gesellschaft.
Fünf Kapitel sind dem "klassischen" Film noir (1940-59) gewidmet:
⬤ Kapitel über den Produktions- und Rezeptionskontext, den visuellen Stil und die erzählerischen Muster und Themen.
⬤ Kapitel über Charaktertypen und Hauptdarsteller beleuchten die komplexe Geschlechterkonstruktion des Noir mit seinen schwachen, ambivalenten Männern und räuberischen Femmes fatales und bieten außerdem eine detaillierte Analyse dreier Noir-Autoren - Anthony Mann, Robert Siodmak und Fritz Lang.
Drei Kapitel untersuchen den "Neo-Noir" und den britischen Film Noir:
⬤ Kapitel zeichnen die komplexe Entwicklung des "Neo-Noir" im amerikanischen Kino nach, von den modernistischen Kritiken in Night Moves und Taxi Driver bis hin zur postmodernen Hybridität des zeitgenössischen Noir wie Sieben, Pulp Fiction und Memento.
⬤ Das letzte Kapitel gibt einen Überblick über die Entwicklung des britischen Film Noir, eines bedeutenden und nahezu unbekannten Kinos, das sich von den dreißiger Jahren bis zu Mike Hodges' Croupier erstreckt.
Zu den besprochenen Filmen gehören sowohl wenig bekannte Beispiele als auch bahnbrechende Werke wie Double Indemnity, Scarlet Street, Kiss Me Deadly und Touch of Evil. Ein abschließender Abschnitt bietet einen Leitfaden für weiterführende Literatur, eine umfangreiche Bibliographie und eine Liste von über 500 Filmen, auf die im Text Bezug genommen wird. Film Noir ist eine leicht zugängliche, informative und anregende Einführung, die für Studenten, Cineasten, Filmlehrer und Forscher gleichermaßen interessant ist.