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Screening the Paris suburbs: From the silent era to the 1990s
Die Geschichte der zahlreichen Ausflüge des französischen Kinos in die Pariser Vororte ist weit mehr als eine Vorgeschichte des "film de banlieue". Schon Jahrzehnte vor dem Aufkommen eines selbsternannten "Ghettofilms" in Frankreich - um 1995 - suchten Filmemacher jenseits der Tore der Stadt des Lichts nach Inspiration und Inhalten.
In der Umgebung von Paris fanden sie ein unerschöpfliches Reservoir an Formen, Landschaften und sozialen Typen, in denen sie ihre Fiktionen verankern konnten. Idyllisch oder bedrohlich, weitläufig oder klaustrophobisch - diese Orte dienten unterschiedlichen ideologischen und ästhetischen Programmen. Von den bürgerlichen Villen und Brachflächen in Louis Feuillades Serien der 1910er Jahre über die bukolischen Wasserstellen des poetischen Realismus der 1930er Jahre bis hin zu den riesigen Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit, die Jean-Luc Godard, Jacques Tati und Maurice Pialat in Szene setzten, den düsteren Noir d'cors von Jean-Pierre Melville oder den schnittigen, postmodernen Neustädten von Ric Rohmer - die Pariser Vorstädte wurden zu einem zentralen Ort des nationalen Imaginären.
Zum ersten Mal in englischer Sprache befassen sich die fünfzehn Autoren dieses Bandes mit Schlüsselaspekten dieser langen Filmgeschichte, die sich mit zentralen Themen der französischen kulturellen Moderne überschneidet, darunter Klassenkonflikte, Freizeit, Langeweile, Entfremdung und Antiautoritarismus. Das Buch Screening the Paris suburbs wird Studenten und Wissenschaftler des französischen Films, der Kulturwissenschaften und der Stadt- und Vorstadtforschung interessieren, da es einen vielfältigen Fokus und einen großen Umfang hat.