Flametti, oder der Dandyismus der Armen

Bewertung:   (4,5 von 5)

Flametti, oder der Dandyismus der Armen (Hugo Ball)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Hugo Balls Roman „Flametti oder das Dandytum der Armen“ ist eine lebendige und zugleich tragische Darstellung des Varietélebens in der Schweiz der 1910er Jahre, die sich durch einen exzentrischen Gebrauch von Sprache und Humor auszeichnet. Anhand der Figur des Max Flametti und seiner Truppe verwebt die Erzählung Themen wie Armut, künstlerisches Streben und Gesellschaftskritik und behält dabei eine komödiantische Note bei.

Vorteile:

Der Roman wird für seinen enthusiastischen und ungezwungenen Sprachgebrauch gefeiert, der eine vergnügliche und humorvolle Atmosphäre schafft. Die einzigartige Perspektive des Protagonisten bietet eine lebendige Darstellung der Kämpfe und der Dekadenz von Künstlern in schwierigen Zeiten. Die Übersetzung zeichnet sich durch ihre poetischen Qualitäten aus, die das Erzählen der Geschichte noch verstärken. Außerdem ergänzen die Illustrationen den Text und verleihen Flamettis extravagantem Charakter eine visuelle Dimension.

Nachteile:

Trotz seines Humors präsentiert der Roman eine tragische Geschichte, die dazu führen kann, dass man die Sympathie für die Figuren verliert, insbesondere angesichts der ernsten Themen Krieg, Drogen und moralische Zweideutigkeit. Einige Leser könnten die Schwächen der Figuren - wie Grausamkeit und Verzweiflung - unsympathisch finden. Die Komplexität der Erzählung mag nicht jeden ansprechen, insbesondere nicht diejenigen, die mit dem Dadaismus nicht vertraut sind.

(basierend auf 3 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Flametti, or the Dandyism of the Poor

Inhalt des Buches:

Hugo Ball (1886-1927) war 1916 Mitbegründer des Cabaret Voltaire in Zürich und verfasste das "Dada-Manifest", das den Startschuss für die Zürcher Dada-Bewegung gab. Im selben Jahr vollendete er seinen halb-autobiografischen Roman Flametti oder Das Dandytum der Armen, der zwei Jahre später veröffentlicht wurde.

Ausgehend von seiner Zeit vor Dada, in der er sich in Armut im Varieté abmühte, lässt Ball uns in den Aufstieg und Fall von Max Flametti und seinem Varieté-Unternehmen eintauchen. Er fischt im Fluss, um seine Truppe zu ernähren, nimmt Drogen, schlendert über den Gemüsemarkt an der Zürcher Gemusebrucke und flüchtet in eine Seitengasse, um der Polizei zu entgehen. Flametti verfolgt in Balls Roman leidenschaftlich seine Karriere, die in der Aufführung des Theaterspektakels Die Indianer im Krokodil in Zürich gipfelt (ein Lokal, das heute noch als spanisches Restaurant existiert).

Flametti, der den finanziellen Ruin abwechselnd abwendet, ihm erliegt und ihn umarmt, entpuppt sich schliesslich als tragische Figur - ein Willy Loman des Vaudeville. Flametti porträtiert ein frenetisches Zürich, das die Kulisse für die Dada-Bewegung war, und ist vergleichbar mit anderen literarischen Städten und Epochen wie Christopher Isherwoods Berlin.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781939663030
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)