
Escape from the Pit: A Woman's Resistance in Nazi-Occupied Poland, 1939-1943
Ende 1944, als der Zweite Weltkrieg noch tobte, veröffentlichte die neunzehnjährige Renia Kukielka ihre hebräischsprachigen Memoiren über den Holocaust. Der Bericht dürfte der erste seiner Art sein. In ihrer eindringlichen und unverfälschten Geschichte schildert sie das Leben in den Ghettos und die drei Jahre, die sie als polnische Katholikin getarnt unterwegs war, um dem deutschen Ansturm zu entkommen. Sie erzählt auch, wie sie fast ein Jahr lang als Kurier für die Untergrundzelle der zionistischen Jugendbewegung in Bendzin zwischen den Ghettos unterwegs war und Waffen, Geld und Nachrichten transportierte, bis sie 1943 von der Gestapo verhaftet wurde. Sie wurde in einem Hochsicherheitsgefängnis gefoltert, konnte aber nach einer waghalsigen Flucht mit anderen Mitgliedern des Widerstands in das britische Mandatsgebiet Palästina fliehen.
Kukielkas Memoiren schaffen es, Unmittelbarkeit und Rückblick zu verbinden. Sie zeichnen sich durch ihre Beschreibungen des Lebens und der Aktivitäten außerhalb der Ghettos und Konzentrationslager im Polen der Kriegszeit und durch ihren Fokus auf den zionistischen Jugendwiderstand gegen den Holocaust aus. Es bietet auch eine eher seltene weibliche Perspektive auf den Holocaust und gibt einen Einblick in das Ausmaß der Nazi-Gräueltaten während des Krieges. Nach der Erstveröffentlichung des Buches auf Hebräisch im Jahr 1944 wurde 1947 in den Vereinigten Staaten eine nicht autorisierte englischsprachige Ausgabe veröffentlicht. Der vorliegende erweiterte Text enthält eine wissenschaftliche Einleitung, Anmerkungen und ein historisches Nachwort, die dazu beitragen, Kukielkas persönlichen Bericht zu erläutern und in einen größeren Zusammenhang zu stellen.
Veröffentlicht in Zusammenarbeit mit dem United States Holocaust Memorial Museum.