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Wings of Desire
Wings of Desire, 1986/87 im noch geteilten Berlin gedreht, ist sowohl ein utopisches Märchen als auch eine faszinierende Zeitkapsel des späten Kalten Krieges.
Gemeinsam mit dem legendären französischen Kameramann Henri Alekan (der u.a. an Jean Cocteaus La Belle et la B te von 1946 mitgearbeitet hatte) und dem österreichischen Autor Peter Handke (mit dem Wenders bereits zuvor zusammengearbeitet hatte) schuf Wenders ein vielschichtiges filmisches Gedicht von schillernder Komplexität: Der Himmel über Berlin ist bevölkert von Engeln, die von den Alltagssorgen der Bewohner zeugen.
Einer verliebt sich in eine schöne junge Frau, eine Trapezkünstlerin in einem Wanderzirkus, und beschließt, seine Unsterblichkeit aufzugeben. Wenders' bahnbrechender Film wurde als Lobgesang auf die Liebe, als Reflexion über die fortdauernde Präsenz der bewegten deutschen Geschichte in Berlin und als Hommage an die lebensbejahende Kraft der filmischen Vorstellungskraft gefeiert. Christian Rogowski führt den Leser durch die vielen Aspekte des Films, wobei er sich auf Archivrecherchen stützt, um neue Erkenntnisse über seine Entstehung und seine Bedeutung zu gewinnen.
Christian Rogowski ist G. Armour Craig Professor für Sprache und Literatur in der Abteilung für Deutsch am Amherst College.