
Flurin Bisig: Unformed Desire
Flurin Bisig nähert sich der Kunst als ein Suchender. Mit beeindruckender Offenheit lässt er sich auf das Abenteuer ein, das mit dem Bleistift auf dem Papier beginnt und sich in Bricolagen aus Ateliermaterialien ebenso manifestiert wie in Werken aus Holz, Blech und sogar Marmor.
Für den aufmerksamen Betrachter erschließen sich dem wandernden Blick interessante skulpturale Elemente in der Umgebung des Künstlers, die an sein eigenes Werk anknüpfen und gleichzeitig neue Impulse geben. Das Nebeneinander dieser Tätigkeiten in Bisigs Werk trägt zu weit mehr bei als zu einer bloßen Differenzierung bildhauerischer Möglichkeiten. Statt sein Werk als Fortschreibung des künstlerischen Diskurses der Moderne zu betrachten, hat er es von Anfang an als Reaktion auf die Welt, in der er lebt, und als deren Intensivierung verstanden - er sieht seine Arbeiten lieber auf Augenhöhe mit einem historischen Rockalbum, einer Passage eines philosophischen Werks oder einem Gedicht.
Vielleicht wäre es besser, sich seinem Werk von außen zu nähern, als von innen? Die Formen entstehen aus einer Situation, aus einer Erfahrung, und sind nicht von Regeln abgeleitet, die der Kunst immanent sind. Dementsprechend vielfältig erscheinen die Werke, die er bisher geschaffen hat, in Form, Material und Ausführung.
Die Verbindungen zwischen ihnen ergeben sich aus Bisigs Einstellung zur Welt und nicht aus einem unabdingbaren Ehrgeiz, Kunst zu schaffen. Seine Skulpturen sind seine Art des Ausdrucks, der sich aus verschiedenen Quellen speist und verschiedene Formen annehmen kann, wobei er seinen eigenen Erfahrungen - und denen der Betrachter - freien Lauf lässt.
Der Weg zu diesen Werken ist alles andere als geradlinig.