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Follow the Maid: Domestic Worker Migration from Indonesia
Diese faszinierende Studie enthüllt die Funktionsweise des indonesischen Migrationsregimes, das jedes Jahr Hunderttausende von Frauen als Hausangestellte ins Ausland schickt.
Auf der Grundlage umfangreicher ethnografischer Untersuchungen seit 2007 folgt das Buch buchstäblich den Migrantinnen aus einem bestimmten Dorf in Zentraljava und verfolgt die moralischen, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Prozesse, durch die sie zu "Dienstmädchen" gemacht werden. Von der Rekrutierung durch lokale Makler über die "Ausbildung" in abgelegenen Lagern in Jakarta bis hin zur Beschäftigung in bewachten Mittelklassehäusern in Malaysia und wieder zurück in die Heimat zeigt Olivia Killias die Auswirkungen des Migrationsprozesses auf geschlechtsspezifische Praktiken der Arbeitsmobilität (und Immobilisierung) auf.
Sie zeigt auch die disziplinierende Macht auf, die Staaten, Vermittlungsagenturen und Arbeitgeber über migrantische Hausangestellte ausüben, und verdeutlicht die Reibungen innerhalb des Systems. Killias' Analyse zeigt, dass die "Legalisierung" der Migrationsindustrie unter dem gemeinsamen Druck der indonesischen Migrationsbehörde und internationaler humanitärer Organisationen die Situation der Frauen, die sich auf das Abenteuer Migration einlassen, ironischerweise nicht automatisch verbessert. Vielmehr entlarvt Killias die geschlechtsspezifischen moralisierenden Diskurse über "illegale" Migration und "Menschenhandel" als Legitimierung von Zwangsarbeit und Einschränkung der Mobilität von Migrantinnen.
Indem sie die Funktionsweise der legalen Arbeitsmigrationsregelung des indonesischen Staates für Migranten in Übersee erforscht, bringt sie den Leser direkt in das nervenaufreibende Leben von Migrantinnen in Dörfern und zeigt den Reichtum und die Mehrdeutigkeit ihrer Erfahrungen auf, die über stereotype Darstellungen von ihnen als "Opfer des Menschenhandels" hinausgehen. Diese Studie wird sowohl Wissenschaftler und Studenten als auch politische Entscheidungsträger, NGOs, Journalisten und viele andere ansprechen, die sich mit den Themen Globalisierung, transnationale Migration und Gender beschäftigen.