
Foresters, Borders, and Bark Beetles: The Future of Europe's Last Primeval Forest
In Europas letztem Urwald, an Polens östlichster Grenze zu Weißrussland, kollidiert die tiefe Vergangenheit uralter Eichen, Waldbisons und Tausender von Insekten- und Pilzarten mit der autoritären und kommunistischen Geschichte.
Förster, Biologen, Umweltschützer und Einheimische projizieren den uralten Bialowież a-Wald als eine Reihe konkurrierender Ikonen in Kämpfen um Erinnerung, Land und Wirtschaft, in denen es auch darum geht, ob der Wald abgeholzt oder erhalten werden soll, ob und wie die ethnisch gemischte polnisch-weißrussische Bauernvergangenheit gefeiert werden soll und ob dieser östliche Vorposten mit ultrarechten polnischen Parteien, dem benachbarten Weißrussland oder der Europäischen Union in Einklang gebracht werden soll. Eunice Blavascunas liefert einen intimen ethnografischen Bericht, der in mehr als 20 Jahren Forschung gesammelt wurde, um die komplexen Konflikte zwischen Schutz und Nutzung des Waldes zu entwirren.
Sie untersucht, welche Vergangenheiten in den turbulenten Jahrzehnten nach dem Zusammenbruch des Kommunismus zelebriert, welche vereitelt und welche verändert werden. Förster, Grenzen und Borkenkäfer ist ein zeitgemäßes und faszinierendes Werk der Kulturanalyse und des Geschichtenerzählens, das seine ethnografische Lektüre der Menschen mit dem Wirken des Waldes selbst und seinen Borkenkäferausbrüchen verknüpft, die die Zusammensetzung des Waldes im Zeitalter des Anthropozäns zu verändern drohen.