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Reproduction on the Reservation: Pregnancy, Childbirth, and Colonialism in the Long Twentieth Century
Dieses bahnbrechende Buch dokumentiert den Wandel der reproduktiven Praktiken und der Politik in Indianerreservaten vom späten 19.
Jahrhundert bis in die Gegenwart, indem es eine lokale Geschichte des Gebärens, der Mutterschaft und des Aktivismus im Crow-Reservat in Montana mit einer Analyse von Trends verbindet, die indigene Frauen im Allgemeinen betreffen. Wie Brianna Theobald zeigt, haben die Bundesregierung und die lokalen Behörden lange Zeit versucht, indigene Familien und die Fortpflanzung von Frauen zu kontrollieren, indem sie Taktiken wie Zwangssterilisation und die Abschiebung indigener Kinder in das weiße Pflegesystem einsetzten.
Theobald untersucht jedoch den Widerstand der Frauen und zeigt, wie sie innerhalb von Familien, Stammesnetzwerken und Aktivistengruppen gearbeitet haben, um diesen Problemen zu begegnen. Indem sie lokale und intime Familiengeschichten mit der Geschichte nationaler Bewegungen wie WARN (Women of All Red Nations) verbindet, stellt Theobald eine Verbindung zwischen der Einmischung der Bundesregierung in die reproduktiven und familiären Entscheidungen indigener Frauen und der allgemeinen Geschichte der Eugenik und der Bewegung für reproduktive Rechte her. Sie argumentiert überzeugend, dass koloniale Politik immer auch Reproduktionspolitik war - und bleibt.
Durch die eingehende Betrachtung einer Stammesnation über mehr als ein Jahrhundert hinweg bietet Theobald eine besonders reichhaltige Analyse der Erfahrungen indigener Frauen mit Schwangerschaft und Mutterschaft im Rahmen der sich entwickelnden indianischen Bundespolitik. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die Crow-Frauen, die im Kampf um reproduktive Selbstbestimmung Kreativität und Tapferkeit bewiesen.