
Advances in Historical Ecology
Die Ökologie ist ein Versuch, die wechselseitigen Beziehungen zwischen lebenden und nicht lebenden Elementen der Erde zu verstehen. Jahrelang vernachlässigte die Disziplin jedoch entweder das menschliche Element völlig oder ging davon aus, dass seine Auswirkungen auf natürliche Ökosysteme ausnahmslos negativ sind. Unter Sozialwissenschaftlern, vor allem in der Geographie und Anthropologie, wurden die Bemühungen, diese Interaktion zwischen Mensch und Umwelt zu untersuchen, als deterministisch und mechanistisch kritisiert.
Die Autoren dieses Buches überbrücken die Kluft zwischen Sozial- und Naturwissenschaften und erforschen die Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt aus einer ganzheitlicheren Perspektive. Achtzehn Fachleute aus den Bereichen Anthropologie, Geographie, Geschichte, Ethnobiologie und verwandten Disziplinen erforschen kurz- und langfristige lokale und globale Veränderungen und präsentieren neue Perspektiven der historischen Ökologie.
Es wird ein breiter theoretischer Hintergrund zu den für das Fachgebiet zentralen materiellen Faktoren wie anthropogenes Feuer, Böden und Krankheitserreger vorgestellt. Eine Reihe regionaler Anwendungen dieser Wissensbasis untersucht Landschaftsveränderungen im Laufe der Zeit in Südamerika, dem Mississippi-Delta, dem Great Basin, Thailand und Indien. Die Autoren konzentrieren sich auf traditionelle Gesellschaften, deren Ländereien durch das Eindringen komplexer, staatlicher Gesellschaften am meisten gefährdet sind.
Dieses Buch legt den Grundstein für ein besseres Verständnis der Interaktion der Menschheit mit ihrer Biosphäre. Wissenschaftler und Umweltpolitiker werden dieses neue kritische Vokabular zum Verständnis biokultureller Phänomene gleichermaßen zu schätzen wissen.